Juergen Henne Kunstkritik

Brian Ferry und Jürgen Henne im Leipziger Haus Auensee

Brian Ferry, mittig

Unser drittes Beisammensein mit Brian Ferry.
Vergangenen Freitag im Leipziger Haus Auensee.
Und meine Zuneigung zu dem Sohn eines Bergmanns, der auch Kunst studierte, was meine Anhänglichkeit verstärkt und zu dessen Musik bleibt auch nach diesen einhundertundzwanzig Minuten beständig.

Einige meiner Beisitzer verließen vorzeitig die Halle, ein anderer zerkratzte einhundertundzwanzig Minuten mit seinen Wurstfingern bei irgendwelchen Rumpel-Spielchen sein Smartphone.
Sie verband die Erwartung auf ein Medley „Die größten Hits“, eine Art „The Best Of…“.
Sie mussten lange warten, vergelt`s Brian.
Dabei war er, zumindest in Deutschland, nie der überragende Hitbringer, weder bei Roxy Music noch als Solist.
Mir ist mitnichten erinnerlich, dass er als Alleinunterhalter bei Alben oder Singles die Grenze zur hiesigen Top Ten bewältigte.
Vielleicht „Avalon“ mit Roxy Music am Beginn der 80er.

.

Aber das richtig beachtliche Albenquintett während der ersten Hälfte der 70er Jahre fand wenig Verständnis („Roxy Music“, „For Your Pleasure“, „Strandet“, „Country Life“ und „Siren“, Bild s.oben)
Ganz anders in England.
In dieser Zeit gurkten in Deutschland Truppen wie Middle of the Road, Sweet, Abba, Slade, Les Humphries Singers, Rubettes, Bay City Rollers, Mud….durch die Plattenläden.

Doch dann, das Ende des Konzerts nahte, die „Zufrühgegangenen“ standen vielleicht schon unter der Dusche und der wurstfingrige Smartphone-Zerkratzer schlief, klapperte „Love Is the Drug“ aus den Lautsprechern, es folgten „Avalon“, „Let`s Stick Together“, „Do the Strand“, „Virginia Plain“, „Jealous Guy“.
Der Auensee kochte und Wurstfinger kippte vom Stuhl.
Bei „Do the Strand“ denke ich regelmäßig an Kurt Weill.

Also, wie erwartet, ein bemerkenswertes Konzert (Für detaillierte Beschreibungen ist es mir zu hitzig, 54,1 Grad gegen 16 Uhr auf dem Außenthermometer).

Nur die akustische Qualität ging mir ziemlich spannungsvoll auf die Knospe.
Ein völlig überzogener Hall, wie in der Höhle des Holländer-Michels.
Und bei nicht wenigen Titeln wurde es sound-technisch ziemlich lurchig, breiig. Brian Ferry war nicht mehr zu hören.
Da hätte auch Costa Cordalis quäken können.
Doch es schien niemand zu stören.
Aber wenn ich spüre, dass Musik und Raumklang nicht vollendet harmonieren, mutiere ich zu einem Komodo-Waran, der sich mit dicken Testikels und einer abnorm verzehrenden Hungerpein einer Truppe unzuverlässiger Tontechniker nähert.

Bei schlechtem Sound neige ich zur Übellaunigkeit, wodurch mein Wohlbefinden getrübt wird.
Deshalb Wechsel der Tontechniker.
Sonst wird es eher nichts mit einem vierten Beisammensein.
Und das würden wir doch beide hochgradig bedauern, verehrter Brian.

Dazu auch mein Beitrag vom 8.12.2011


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Mai 29, 2017 Posted by | Leipzig | 1 Kommentar

Jürgen Henne und die begehrte Serie: „Jürgen Hennes Empfehlungen für eine kultivierte Freizeitgestaltung.“ Heute: Ausstellungen in Leipzig, Halle und Altenburg/Thür,

I. Ausstellung

Kunstverein Talstraße e.V Halle/S. und Kunstmuseum Moritzburg, Halle/S.
„Die Realität des Lebens“ und „Sehen mit geschlossenen Augen.“

Malerei und Grafik von Alexej v.Jawlensky und Georges Rouault.

Ich werde mich nicht um tiefschürfende Ausstellungskritiken bemühen, die mir sicherlich vorzüglich gelingen würden.
Ist mir aber momentan zu beschwerlich, deshalb nur erweiterte Empfehlungen.
Ich verweise auf meinen Text vom 4.Februar 2011 in diesem Blog (über George Rouault).

Moritzburg, Halle/S.

Kunstverein Talstraße e.V., Halle/S.
Über dem Eingang das Ausstellungsplakat mit „“Qui ne se grine pas?“ („Wer schminkt sich nicht?“), Aquatinta aus der Grafikserie „Misere“, ab ca. 1920.

Georges Rouault
„Misere“, Tafel 1
„Herr, erbarme Dich meiner in Deiner großen Barmherzigkeit.“W
Aquatinta, 1923

Schon Mitte der 50er Jahre wurde dieser Grafik-Zyklus in Halle ausgestellt und gilt als einer der bedeutendsten Hauptwerke Rouaults.
Irritiert mich heftig.
Denn Rouault war ein Maler, der mit den Händen vehement in die Farben griff, um danach das Material auf der Fläche zu verteilen.
Und dieses Bedürfnis, diese herausragende Fähigkeit, farbige Strukturen zu formen, Kanäle und Furchen bis zur Reliefartigkeit, auch mit Tendenzen zur fortgeschrittenen Abstraktion und ohne entbehrliche Überflüssigkeiten, in einem Gefüge von höchster Ästhetik und humanen Ansprüchen zusammenzuführen, konnte er nur innerhalb der Malerei ausleben.
Die grafischen Techniken boten ihm dazu naturgemäß keine Grundlage.
Wobei sich natürlich die farbigen Blätter qualitativ von der Schwarz-Weiß-Grafik beträchtlich abheben.

Georges Rouault
„Schlafe, mein Liebling“
Farbige Aquatinta, 1935

Während im „Kunstverein Talstraße e.V.“ ausschließlich Malerei, Mischtechniken und Grafik von Rouault ausgestellt werden, wagt man im Museum der Moritzburg einen Vergleich und die Gegenüberstellung Georges Rouaults mit dem deutsch-russischen Maler Alexej v. Jawlensky, er erhielt 1934 die deutsche Staatsbürgerschaft.

Die Kuratoren dieser Übersicht bevorzugten bei der Auswahl deren Figurenbilder, sprechen von „auffallenden Parallelen“, von serieller Arbeitsweise, von Verinnerlichung und Vergeistigung auf der Grundlage tiefer Religiosität.

Mich bedrängt bei diesen Ausstellungen mit thematisch derartig festgezurrten Themen doch recht häufig etwas Unverständnis.
„Figurenbilder“ z.B. Selbstdarstellungen, verlottern ja nicht gerade in Randbereichen der Kunstgeschichte.
Man könnte dabei auch z.B. Rembrandt mit Beckmann vergleichen, oder van Gogh mit Horst Janssen oder Beckmann mit Horst Janssen oder Rembrandt mit van Gogh und Dürer hat sich ja auch nicht ganz selten selbst abgebildet.
Es gäbe viel zu vergleichen.
Und Religiosität tritt auch nicht nur gelegentlich auf.
Im Grunde gibt es bei Rouault und Jawlensky nichts zu vergleichen.
Sie gestalten Figuren, nicht selten motiviert durch Religion.

Auch Äpfel und Birnen können verglichen werden.

Oder Frettchen und Straßenbahnen
Übereinstimmung – beide können Entfernungen überwinden.
Unterschied – die Straßenbahn beißt nicht.

Oder Litfasssäulen und Hydranten
Übereinstimmung – beide stehen auf der Straße.
Unterschied – An Litfasssäulen wird die Wasserentnahme problematisch.

Diese Vergleichswucht erscheint mir also etwas beliebig.

Doch überwiegt natürlich die Freude über die beiden Ausstellungen in Halle, mit oder ohne Vergleiche.

Mein Vorschlag für eine angemessene Besuchsdauer (Beide Vorstellungen):
3 Stunden



II. Ausstellung

„Nolde und die Brücke“
Leipzig, Bildermuseum.

Hans-Werner Schmidt als Museums-Chef hat das Haus während der vergangenen dreizehn Jahre keineswegs aus einem trüben Provinzialismus herausgeführt.
Auch z.B. im Vergleich zu Mössingers Chemnitz oder aktuell zu Halle (Auf diesen Ebenen kann man natürlich vergleichen).
Doch dieser letzen Ausstellung der Schmidt-Ära muss als bemerkenswerter Ausklang uneingeschränkt gehuldigt werden.
Man hätte ja auch wieder einmal Max Klinger oder irgendein Häppchen Leipziger Schule präsentieren können.
Mitteldeutschland wurde ja mit expressionistischer Kunst ordentlich beladen.
Dresden, Halle (auch bis vor einigen Wochen mit der Gerlinger-Sammlung), Gunzenhauser in Chemnitz, Pechstein in Zwickau….
Aber diese Leipziger Übersicht zelebriert einen Sonderstatus.
Eine lange Reihe qualitativ erstrangiger Bilder überzieht die Wände.
Vorrangig Arbeiten des ersten Jahrzehnts des 20.Jahrhundert (Im Frühsommer 1905 gründete sich die „Brücke“), eindeutig die ertragreichsten und erlesendsten Jahre für Kirchner, Pechstein, Heckel, Schmidt-Rottluff, Bleyl.

Und dennoch muss ich mäkeln, dieses Ausstellungskonzept nervt.
Denn eine Bezugnahme auf die gegenseitigen Einflüsse Noldes und der „Brücke“-Künstler ist überflüssig
Ich sehe diese Einflüsse nur im untersten Minimalbereich.
Also in der Normalität der Einflüsse, wie sie sich täglich milliardenfach auf dieser Welt anbieten.
Als Nolde sich für knapp zwei Jahre dieser Vereinigung anschloss, nähert er sich seinem 40. Lebensjahr, fast eine Generation älter als der Truppenrest.

Und mir ist mitnichten ersichtlich, dass sich nach der Verabschiedung aus der „Brücke“ sich bei Noldes künstlerischer Arbeit wesentliche Veränderungen ergaben.
Wie immer organisierte er mit fahrigem, nervösen Duktus seine aufgeregten Szenerien, wogegen, gleichfalls wie immer, die „Brücke“-Künstler, stabilere, robustere Formen bevorzugten.
Nolde blieb immer in Maßen auch impressionistischen Vorstellungen verbunden und zu formalen Bildexzessen, wie er sie besonders bei biblischen Szenen feierte, konnten sich Heckel, Kirchner… nicht entschließen.

An den Wänden hängen dann drei Hafenansichten von Brücke-Künstlern neben einer Hafenansicht Noldes oder vier Akte der Brücke-Künstler neben einem Akt Noldes oder fünf Gartenszenen der Brücke-Künstler neben einer Gartenszene von Nolde oder zwei Stillleben der Brückekünstler neben einem Stillleben Noldes…..
Wenn nun durch die Ähnlichkeit der Sujets auf eine gegenseitige Einflussnahme hingewiesen wird, müsste ich mich entschließen, von einer etwas schlichten Denkungsart zu sprechen.
Denn diese Motive sind Selbstverständlichkeiten innerhalb der ikonografischen Kunstgeschichte.
Und irgendetwas muss man ja malen.
Könnte natürlich sein, dass Nolde danach etwas häufiger Holzschnitte angefertigt hat.
Entzieht sich aber meiner Kenntnis.
Doch änhlich meiner Freude über die Hallenser Ausstellungen dominiert natürlich das Wohlbehagen bei einem aktuellen Besuch des Bildermuseums.

Vorschlag für eine angemessene Besuchsdauer:
2-3 Stunden


III. Ausstellung

Altenburg, Lindenau Museum

„Im Chaos der Zeit“
Conrad Felixmüller,
Altenburg/Thür., Lindenaumuseum

Max Liebermann, Holzschnitt, 1926

Max John, Holzschnitt, 1920

Raoul Hausmann, Öl/Lw.,1920

Mich verblüfften schon immer die frühen Beschäftigungsstrukturen von Conrad Felixmüller (geb.1897).
1909 Schüler am Konservatorium (Klavier, Violine), ab 1912 lernt er Malerei bei Carl Bantzer, bald Meisterschüler an der Kunstakademie Dresden.

1913 illustriert er Girauds Gedicht „Pierrot Lunaire“, vertont von Schönberg, im Jahr darau fertigt er Holzschnitte zu Gedichten Else Lasker-Schülers.
Also in einem Alter, als ich mich um die Spielregeln von „Mensch, ärgere Dich nicht“ bemühte.
Ab 1915 freischaffend in Dresden.
Ab 1915 Mitarbeit an Herwarth Waldens expressionistischer Zeitschrift „Der Sturm“, gemeinsam mit Macke, Münter,Kandinsky….
Eine durchaus gelungene Jugend.

Felixmüller begann mit expressionistischen und kubistischen Formen, fand aber bald eine künstlerische Basis, die man mit „Expressiver Realismus“ kennzeichnen könnte und auf der er seine qualitätsvollsten Arbeiten entwickelte.

Felixmüller malt einen „Zeitungsjungen“, den „Arbeitslosen im Regen“, „Das Ruhrrevier“, ein „Proletarisches Liebespaar“, „Fabrikarbeiter im Regen“…. und wird flugs durch DDR-Kunstwissenschaftler in der Kategorie „Proletarisch-revolutionäre Kunst“ untergebracht.
Doch hat er einen höheren Anspruch.
Er beschreibt natürlich auch die Existenz des „einfachen“ Arbeiters, vermeidet aber weitgehend eine banal-plakative Systemkritik.
Ohne einfältige Heroisierung werden Menschen abgebildet, die in untauglichen Gesellschaftsverhältnissen leiden, sich ihrer Würde aber bewusst sind und Hoffnungen fest im Griff haben.

Mondnacht, Aquatinta, 1920

Bildnis H.-C. von Gabelentz mit Sohn Leopold, Öl/Lw, 1954

Beispiel für ein unerträgliches Bild aus Zeiten dieser unsäglichen Formalismus-Diskussion in der DDR.

Mein Vorschlag für eine angemessene Besuchsdauer: 60 Minuten

Alle Abbildungen mit Erlaubnis der Galerien.

Mein Lieblingsspruch des Tages, sicher nicht ganz wörtlich

„Ich mag besonders die Spatzen, diese Proletarier unter den Vögeln“ (Erich Honecker)

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April 24, 2017 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne, Nina Ruges innere Gelassenheit mit heisser Suppe und ohne wochenendliche Meckereien, das künftige Martyrium von Andris Nelsons in Leipzig und „Alles wird gut“.

Ich weiß nur, dass es Nina Ruge gibt, detaillierte Informationen sind mir nicht bekannt, auch mögliche Verwandschaften zu Gerd Ruge entziehen sich meiner Kenntnis.

Doch jetzt wurde ich über ihr Buch „Der unbesiegbare Sommer in uns“ unterrichtet, über ihr Lebensmotto „Alles wird gut“, dass sie ihr Publikum mit auf „die Suche nach der inneren Gelassenheit“ nimmt (s.LVZ) und Fragen beantwortet, „wie jeder am besten Kraft aus sich selbst schöpfen kann“ (s.LVZ).
Mein Gott, diese ganze Schnuffi-Sülze haben doch schon die Mammutjäger zu ihrer Großmutter gekreischt, als sie in den Pranken des Säbelzahntigers wackelte.
Sie riefen dann: „Großmutter, schöpfe Kraft aus Dir selbst, bewahre Deine innere Gelassenheit und denke daran, alles wird gut.“
Oft nutzte es aber nicht, den Ritsch-Ratsch und der Säbelzahntiger begann, die Großmutter zu filetieren.

Und jetzt nach 100 000 Jahren schreibt Nina Ruge erneut über diese „Lebenshilfen“ und streicht dafür ordentlich Kohle von eher schlichten Gemütern ein.
Mir wird übel.
Außerdem vermute ich nach einem prüfenden Blick auf das Bild, dass die Kundschaft von Nina Ruge sich schon weitgehend jenseits der achtzig eingeordnet hat, das erleichtert natürlich die Sache.
Selbstredend harmoniert der Altersdurchschnitt vorzüglich mit dieser Vergreisungs-Postille.

In der Ausgabe am Tag darauf (gestern,1.April) wurden Nina Ruges Alltags-Evangelien noch etwas „verfeinert“
Man mag es nicht glauben, doch sie gibt den Tipp: „Versuchen sie mal ein Wochenende lang nicht zu meckern und zu gucken, wie sich das Leben dann anfühlt.“ (s.LVZ)
Abgesehen davon, dass dieser Mumpitz auch sprachlich den Brechreiz aktiviert, verweist der Vorschlag auf infantile Tendenzen.

Nina Ruge„riet den Zuschauern sich umzuprogrammieren, positive Emotionen zu nutzen und selber die innere Führung zu übernehmen. Dadurch könne einfaches Glück entstehen“ (s.(LVZ).
Ach so, daran habe ich nicht gedacht.
Mir wird erneut übel.

„Sie selber bleibe jeden Morgen noch kurz im Bett liegen und konzentriere sich auf ein bestimmtes Bild, das gebe ihr positive Energie für den Tag“ (s.LVZ).
Ach so.
Ich hoffe nur, Nina Ruge erwartet nicht von mir, dass ich ein Bild von ihr an die Wand hefte, das ich dann jeden Morgen dümmlich anstarren soll.

Da wünscht man sich doch einen Säbelzahntiger herbei, der die Großmutter der Mammutjäger inzwischen verdaut hat.

Noch etwas sagte sie, scheinbar augenzwinkernd, wie der Journalist etwas keck und verschwörerisch beobachtete: „Morgens esse ich immer heiße Suppe“ (s.LVZ).
Ach so.

Und ich verschlinge morgens stets einige Würfel vereistes Tomaten-Ketchup aus dem Tiefkühlfach mit heißem Zimt und lauwarm gedrittelten Johannisbeeren.
Mahlzeit, Nina.
Ich zwinkere keck mit den Augen.

Es ist schon bedenklich, dass die einzige Tageszeitung Leipzigs ein derartiges Blech, eine hochgradig intellektuelle Zumutung durch erhöhte Aufmerksamkeit honoriert.

Doch im Grunde ist es die Alltäglichkeit.
Gestern gab es in der Zeitung eine erweiterte Mitteilung, dass der Komponist des Sandmännchen-Liedes vor einhundert Jahren geboren wurde.
Eine derartige Text-Ausdehnung wurde z.B. der Besprechung eines Abends bei Musica Nova noch nie genehmigt.
Das vergangene Konzert ignorierte man vollständig.
Dafür aber zweimalig ausufernde Beiträge über die Aufführung einer Operette von Nico Dostal und eine seitenfüllende Abarbeitung eines Auftritts des unsäglichen Hannes Wader.
Ich leide schon heute mit Andris Nelsons.

Musik des Tages

Anton Bruckner, 6.Sinfonie

Literatur des Tages

Josef Winkler, „Friedhof der bitteren Orangen“

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April 2, 2017 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne, eine Offenbarung, Qualitäten und Besucherzahlen auf der Leipziger Buchmesse und mit MJKRRWBWCW 1990 auf der Alten Radrennbahn in Berlin

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Finnische Hütte im finnischen Wald vor finnischem See mit finnischem Buch bei finnischer Stille (Frans Eemil Sillanpää, „Silja, die Magd“) und mit DERJürgen

Meine Vorstellung des Ambientes für eine erlebnis-u.ertragreiche Literatur-Aneignung)

Offenbarung

Ich bekenne meine Ignoranz gegenüber der Leipziger Buchmesse.
Und ich bekenne, öffentliche Lesungen literarischer Texte gleichfalls zu ignorieren.

Denn mir graust vor kollektiver Heiterkeit mit nervenden Knallerbsen, die sich bei humoristischen Passagen mit reduzierter Feinmotorik kreischend das Knie zertrümmern und mitunter den Schritt-Inhalt des Nachbarn treffen und mir graust vor kollektiver Tiefsinnigkeit mit tausend gesenkten Köpfen, die weltschmerzende Kinnlade auf zitternde Hände gestützt.
Ich fliehe vor wichtigen Zeitgenossen, die bei jedem gelesenen Halbsatz „tiefschürfend und wissend“ nicken oder „oppositionelle“ Kopfschüttel-Orgien zelebrieren.
Ich sehne mich auch nicht nach Zeitgenossen, die sich berufen fühlen, jede Interpunktion kommentieren zu müssen und ihre Nachbarn dadurch in die Übelkeit treiben.
Und ich mag abschließend mitnichten eine öffentliche Lesung literarischer Texte eines herausragenden Schriftstellers, der seine herausragenden Texte lausig vorträgt (z.B.Wolfgang Hilbig).
Zum Verständnis eines Buches benötige ich nur wenige Dinge: etwas Licht, meine Augen, meinen Verstand und möglichst das entsprechende Buch.
Und das finde ich in unserer heimatlichen Hütte.
Oder außerhalb unserer Hütte, s.o.

Ende der Offenbarung

Um mich etwas dem Klischee vom Tagesablauf eines Ruheständlers zu nähern, wühle auch ich täglich mindestens dreißig Minuten in verquollenen Schreibtischfächern nach Zeugnissen vergangener Lebensabschnitte, suche nach Fotos und Briefen (auch frivolen Zuschnitts) in fernen Schubladen, filze mich in Verschlägen auf Böden und im Keller durch Zeugnisse kindlicher, pubertärer und „reifer“ Biografie-Details, stöbere und krame in entlegenen Regalmetern nach Gedanken, die ich schon vor Jahrzehnten aufzeichnete, inzwischen vergaß, die aber sicherlich bis heute ihren feinsinnigen und hochwertigen Status erhalten haben.

Doch beendete ich am gestrigen Tag meine Objekt-Entstaubung nach dreißig Sekunden und nutzte die verbliebenen 1770 Sekunden für die Pflege meiner Erinnerungskultur.
Denn ich ortete nach einer halben Minute meine Fundsache des Tages.
Die Eintrittskarte für das Konzert der Rolling Stones am 13.August 1990 auf der Alten Rennbahn Berlin/Weissensee in Ostberlin, für 43 DM, Kartennummer 11056 von ca. 50 000 (s.o.).

Nach Joan Baez in Leipzig und Eric Burdon in Halle war dieser Auftritt nach der Mauer-Zerbröselung mein drittes musikalisches Ereignis mit „Musik aus dem Westen“, vorgetragen von Original-„Musikern aus dem Westen.“
Eric Burdon, damals noch mit dem Hammond-Organisten Brian Auger unterwegs, der gemeinsam mit Julie Driscoll, Rod Stewart und John Baldry während der 70er Jahre eine bemerkenswerte Zeit hatte ( LP: „Streetnoise“, Titel: „This Wheel`s on Fire“ (Cover-Version eines Songs von Bob Dylan), „Indian Rope Man“, Road to Cairo“…).
(Long) John Baldry hörte ich wiederum irgendwann vor 20 Jahren in Leipzigs „Anker“, gemeinsam mit 40-60 Besuchern.
Peinliches Leipzig (siehe Einschub).

Einschub
Und wenn ich zur Kenntnis nehmen muss, dass Kristjan Järvi in Bälde das MDR- Sinfonieorchester verlässt und ich außerdem vermute, dass Andris Nelsons die Leipziger Musikkultur zeitlich nur begrenzt ertragen kann, vermute ich wiederum, dass man sich bald wieder gnaden-u.grenzenlos im 19.Jahrhundert suhlen darf.
Doch gibt es sächsische Alternativen ( z.B. Schostakowitsch-Tage in Gohrisch, Musikszene in Hellerau) und es bleibt hoffentlich bis zum nächsten Urknall Schleiermachers „Musica Nova“ in Leipzig. Nächstes Konzert am 19.April mit Musik von Reimann, Bredemeyer, Schleiermacher, Blacher, Takemitzu.
Einschub, Ende

Das Stones-Konzert wurde auf den 13. August gelegt, 29.“Jubiläum“ der Berliner Ekel-Mauer und die glühendsten Lufttemperaturen seit Ende des Mezozoikums peinigten 50 000 Anwesende.
Gegen 17 Uhr öffneten sich die Tore, ich formierte mich etwa innerhalb der Reihen sechs bis acht, hinter mir die restlichen 49 000 Leiber.
Also stehend von 17 Uhr – 0.15 Uhr, bei zum Teil sadistischer Wetterlage und einer Körperstellung wie Salzstangen in einer zu straff gebündelten Tüte.

Als Vorgruppe könnte Guns`s Roses agiert haben, damals in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Denn „Use Your Illusion“ I+II erschienen erst 1991.
Ich bin mir aber nicht sicher.
Und regelmäßig tönte Snap! mit „Power“ über das ausgetrocknete Feld.
Kein ganz schlechter Titel, ging mir dann aber allmählich auf die Testikel.

Die Rolling Stones eröffneten bei fortgeschrittener Dämmerung mit „Start me up“ aus „Tattoo you“, eine Scheibe, mit der mich eine Freundin Anfang der 80er Jahre beschenkte, erworben in Ungarn (s.o.).
Dann in unkorrekter angegebener Folge: „Mixed Emotion“, „Honky Tonk Woman“, Brown Sugar“, „Gimme Shelter“, „Symphatie for the Devil“, „Jumping Jack Flash“, „2000 Light Years from Home“…..u.s.w.

Das Brimborium der Bühnengestaltung mit aufgeblasenen Frauen und Hunden interessierte mich nur am Rande.

Bill Wyman stand noch auf der Stones-Bühne, er verließ 1993 die Truppe und wird 81.
Es wäre schön, wenn er noch einmal Sachsen wenigstens touchieren würde.

Wyman stand wie gewohnt etwas gelangweilt im Hintergrund, Mick Jagger krähte in das Mikrofon und feierte, gleichfalls wie gewohnt, seine athletische Vollkommenheit, Keith Richards malträtierte wundervoll seine Gitarre, Ron Wood machte sich gelegentlich zum Kuno und bei Charly Woods hatte man mitunter den Eindruck, dass ihm das Verständnis fehlt, worum es hier überhaupt geht.
Eine klare Rollenverteilung, eben wie gewohnt, seit der Einführung des Flaschenzugs.

Nach fast 30 Jahren fügen sich aber doch einige Erinnerungslücken aneinander und ich kann nicht mehr rekapitulieren, ob einer meiner Insel-Songs gespielt wurde, „Tumbling Dice“, von eines der besten Rolling-Stones-Alben („Exile on Mainstreet“).
Aber vielleicht umnebelte mich nach den ersten Tönen schon die Ohnmacht.
Diese Doppel-LP wurde mit Mick Taylor eingespielt, dessen Beitrag für die Musikkultur der Rolling Stones bislang weitgehend verharmlost wird.

Gegen 0.17 Uhr vor fast 27 Jahren war dann Schicht im Schacht und ich fand gestern gegen 16.37 Uhr die Eintrittskarte dazu.
Erfreulicher als der Fund des Billetts für ein Tankstellen-Klo auf der Autobahn nach Castrop-Rauxel von 2014.

Zugabe

Titelseite, LVZ, 25/26.3.2017

Gleichfalls ein Grund, weshalb ich derartigen Vergnügungen weitläufig entfliehe.

Warum nicht einmal, nach entsprechend kompetenter Prüfung:

Leipzig Buchmesse feiert Halbzeit mit verminderter Besucherzahl und erhöhter literarischer Qualität


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März 26, 2017 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne und die außerordentlich gern gelesene Serie: „Meine Seniorenempfehlungen für Seniorenstunden an einem Wochentag ohne Neuigkeiten über RBLeipzigTrumpSchulzErdoganinallerFreundschaftHeleneFischerPutinKimJongunAmigos. Heute: „Ein Besuch bei Joachim Ringelnatz, Georg Wrba, bei Dismas und Gestas in Wurzen.“

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Joachim Ringelnatz, Büste neben der Toilette im Hof des Heimatmuseums Wurzen.

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Joachim Ringelnatz, Büste in baufälligem Zustand

Bei der Frage nach Joachim Ringelnatz (Hans Gustav Bötticher), z.B. auf Leipzigs Petersstraße, vielleicht auch Nikolaistraße, z.B. Dienstag gegen 17 Uhr, würden über 50 % unwissend die Schultern schütteln.
Vermute ich.
Und die nachfolgende Frage an Wissende über dessen Geburtsort könnte dann ein ähnliches Ergebnis liefern.
Vermute ich wiederum.
Vielleicht würden sich einige auf Hamburg festlegen, weil sich eine Erinnerung an Ringelnatz als Seemann entwickelte.

Doch mitnichten wurde Ringelnatz im Salz des Nordens geboren.

Denn nicht einmal 30 Kilometer von Leipzigs Nikolaistraße und Petersstraße entfernt, quäkte Ringelnatz erstmalig seine Umgebung zu Boden.
Wurzen heißt die Kuttel-Daddeldu-Stadt.
Also in das Süßwasser der Mulde und nicht in die Salzgischt der Nordsee konnte Ringelnatz während der ersten drei Lebensjahre seine kräftige Nase stecken.

Selbst innerhalb der mitteldeutschen Folklore wird Wurzen eher als Sehnsuchts-Siedlung aller Keks-Verschlinger wahrgenommen, sicher weniger als Standort des ersten Ringelnatz-Nachttopfs.
Und in ferneren Städten wie Castrop-Rauxel, Wanne-Eickel oder Meppen muss man auf die Frage nach Wurzen ohnehin mit einer fast epidemischen Schulterzuckerei rechnen.
Ich kenne ja Wanne Eickel auch nur durch kleine Späßchen wie: „Lieber ein Glas Bier als eine Wanne Eickel“

Dabei kann die Stadt Wurzen ansenhnliche Architektur und eine beträchtlicher Anzahl von Details im Stadtgebiet zur optisch-ästhetischen und intellektuellen Bereicherung anbieten.

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Wurzen, Dom, St.Marien

Mir fehlen die Kenntnisse, ob der junge Hans Gustav bei irgendwelchen religiösen Riten innerhalb seiner dreijährigen, nachgeburtlichen Phase (danach lebte er in Leipzig) im Dom anwesend sein musste.
Natürlich kann ich gleichfalls nicht einen Besuch vor seiner Verbleichung im Herbst 1933/34 bestätigen, während der Jahre einer auffälligen Neugestaltung des Innenraums durch Georg Wrba (1930/31).

Ursprünglich als romanische, flachgedeckte Pfeiler-Basilika erbaut (Weihe 1114),
wurde an der Kirche, wie so üblich, in fast jedem Jahrhundert Hand angelegt.
Erweiterung durch Ostchhor und Sakristei, Einwölbung des Mittelschiffs, Glockeneinbau, spätgotischer Altarraum, Emporen rein, Emporen raus, es gab die Reformation, deren Prediger wesentlich Teile der Innenaustattung zerhackten.
Daran sollte während der aktuellen Luther-Euphorie wenigstens am Rande gedacht werden.
Natürlich gabe es auch Brände, gleichfalls üblich, danach Wiederaufbau im zeitgemäßen Stil.

Am Beginn des 19.Jahrh. überzog man den Innenraum mit neugotischem Design, immer noch üblich, das aber am Beginn der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wieder beseitigt wurde, in Maßen üblich.

Ab 1931 schlug die bronzene Stunde für Georg Wrba, der in jede Ecke eines seiner spätexpressionistischen Bronzegusse stellte, z.B. Kreuzigungsgruppe, Domherrengestühl, Geländer mit Luther-Bildnis, Kanzel mit gewöhnungsbedürftigen Apostelköpfen….

Wrba (1872/1939) studierte an der Kunstakademie in München und stellte sich zunächst den Traditionen Franz von Stucks, nahm aktuelle Tendenzen des Jugendstils auf und orientierte sich während der folgenden Jahrzehnte an einer expressiven Sprache, die nicht selten in heroisch monumentalen, nur schwer erträglichen Entgleisungen kulminierten.
Sein OEuvre ist fast unüberschaubar, fast 3000 Werke, z.B. Brunnen am Neuen Rathaus (Leipzig), Bildhauerei am Neuen Rathaus (Dresden), Maria-Gey-Brunnen (Dresden, Fr.-List-Platz), Bauschmuck, ehemalige Handelshochschule (Leipzig)…

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Wurzen, Dom, Georg Wrba, Kreuzigungsgruppe

Eine lausige Beleuchtungslage und ich hatte meine Foto-Ausrüstung für 17000 Euro in Leipzig vergessen.
Der „gute“ Schächer (Dismas), rechts vom Mittelkreuz mit mitteleuropäischer Physiognomie.
Der „böse“ Schächer Gestas, links vom Mittelkreuz mit auffällig negroiden Nuancen.

Jetzt kann man spekulieren, ob Wrba die verbreitete völkisch-nationale Grundstimmung am Beginn der 30er des vergangenen Jahrhunderts aufnahm oder die Bevölkerungsstruktur in Jerusalem vor 2000 Jahren beschreiben wollte.

Dismas schaut „seinen“ Herrn an, Gestas wendet sich mit verzerrter Grimasse ab.
Er soll ja Jesus noch verhöhnt haben, als die freundlichen Herren mit den Nägeln schon Löcher durch ihre Gliedmaßen gedroschen hatten.
Mit der eher beherrschten und gefestigten Haltung von Jesus kontrastieren die expressiven, fahrigen und raumgreifenden Bewegungen der Schächer.
Das Gegenlicht des Chorfensters verstärkt die dramatischen Abläufe.
Verbindungen zu spätgotischen Kreuzigungen, besoders bei altdeutschen Arrealen, können bedenkenlos gezogen werden.

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Wurzen, Dom, der „böse“ Schächer

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Wurzen, Dom, Zeugnisse des späten Mittelalters, steinerne Figuren um 1500.

Evangelist Johannes mit Adler und Buch

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Otto d.I, Gründer des Bistums Meißen.

Und auch das wäre ein schöner Seniorentag ohne Neuigkeiten über RBLeipzigTrumpSchulzErdoganHeleneFischerInallerFreundschaftPutinKimJongunAmigos…, aber der Weg auf den Spuren der Liudolfinger, der Ostfranken bis zum römisch-deutschen Kaiser.

Von Leipzig nach Wurzen: 30 Km und die Otto-d.I-Statue (oben).

Von Wurzen nach Memleben: 125 Km und die gleichnamige Pfalz mit wundervollen Resten. Sterbeort Otto d.I, und mögliche Vergrabungsstätte seines Herzens und der Eingeweide.
Außerdem starb in Memleben gleichfalls Heinrich d.I (Heinrich d. Vogler), Vater Ottos d.I.

Von Memleben nach Magdeburg: 130 Km, Bestattungsstätte Ottos d.I.

Von Magdeburg nach Quedlinburg: 60 Km, Bestattungsstätte Heinrich d.I.

Nach diesem Tag ohne Neuigkeiten über RBLeipzigTrumpSchulzHelene FischerErdoganInallerFreundschaftKimJongunAmigos… bleibt neben der möglichen Kenntniserweiterung über deutsche Geschichte die Begehung eines kunsthistorischen Weges von europäischer Erstrangigkeit.

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Donatus von Arezzo

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Wurzen, Dom, Georg Wrba, Kanzel

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Wurzen, Dom, Georg Wrba, Kanzel, Detail
Stifter, Domherren als Apostel.
Bei der herrisch-markanten Physiognomie dieser Köpfe entwickelt sich bei mir eine flächendeckende Gänsehaut und in schlechten Minuten und bei der Assoziation an die Kunst der folgenden Jahre (ab 1933) auch ein ausufernder Brechreiz.
Innerhalb freundlich gesinnter und gutlauniger Minuten könnte man natürlich auch an Bronzetüren der frühen Renaissance denken ( z.B.Ghibertis Selbstporträt an der Paradiespforte des Florentiner Doms, gleichfalls Bronze).
Gelingt mir aber nur nach einem Fass Rotwein.

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Wurzen, Dom, Georg Wrba, Chorgestühl

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Wurzen, Dom, Mittelschiff nach West, Kreuzrippengewölbe

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Wurzen, Dom, Westchor, Zellengewölbe



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März 10, 2017 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar