Juergen Henne Kunstkritik

Jürgen Henne und die begehrte, doch eher unregelmäßig geführte Serie: „Jürgen Henne und die journalistische Kostbarkeit des Tages“. Anschließend die gleichfalls begehrte und eher unregelmäßig geführte Serie: „Wo ist Jürgen?“ (Teil 3)

Zur Verleihung des LVZ-Kunst-Preises an einen amerikanischen Fotografen:

„Solange uns die Kunst als Boje sichtbar ist,
ertrinken wir nicht rat-und kraftlos im Meer der Ungeheuerlichkeiten von Kriegen,
von Macht und Widermacht.
Owen Gump ist dafür ein glückliches Beispiel.“

(Michael Faber, Leipziger Kulturbürgermeister, LVZ, 28./29.November 2015 )

Mit dem Sprachbild einer Boje und der ratlosen und kraftlosen Ersauferei in irgendeiner Brühe beginnt ein neues Zeitalter originell-souveräner Kommunikation mit kierkegaardscher Prägnanz-Symbolik, abgeleitet von der Schicksals-Metaphorik der Vorsakratiker.
(ironischer Kommentar).

Ein gelangweilter, zusammengematschter, nachgeplapperter Beitrag ohne Emphatie, der als unerträgliches Klischee abtropft, wobei diese Meer-Symbolik innerhalb der aktuellen Situation sich als besonderes Ärgernis anbietet.
(unironischer Kommentar)

Ich erwäge die Gründung einer Zeitung, die täglich erscheint und den Kehricht in den Blättern des Vortags entsprechend kommentiert.
Es gäbe reichlich zu schreiben.

Digital Camera P42001

Digital Camera P42001

Wo ist Jürgen? (Teil 3)

Hilfestellung:
Ich vermute, auch Tinguely hat diesen Ort besucht, unweit von Grosetto.

Schwierigkeitsgrad III

Schwierigkeitsgrade

I sehr schwer, fast unlösbar
II schwer
III mittel, lösbar
IV leicht
V für Idioten

Auflösung, Teil 2 vom 5.Oktober

St.Petersburg


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November 29, 2015 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne und Gisela Oechelhäuser in Leipzig

Ergänzung zu meinem Beitrag vom 25.November und zu einer Kritik des Auftritts von Gisela Oechelhäuser (LVZ, 27.11).


….“die versierte alte Häsin, die zuverlässig die Pointe zündet, die bitterböse Kritikerin, die heikelste Themen auf die Spitze treibt, aber auch die selbstreflektiert-nachdenkliche Analystin der Gesellschaft.“ (LVZ, 27.11.)

Könnte man sich als Kritik zu Auftritten von Schramm, Pelzig, Pispers, Priol oder Rether vorstellen.
Aber nicht doch, Gisela Oechelhäuser wurde gehuldigt.

Als grandioser Beitrag zur ironische Bearbeitung der(des) Best Age wird dann z.B. folgendes Witzchen nacherzählt.

„Auf dem Kreuzfahrtschiff gibt`s für die Älteren Fettabsaugen to go, die Tonnen an Körperüberschuss landen dann in der Kombüse – als Anbratfett für das Wiener Schnitzel der Passagiere: Liebling, das Fleisch riecht wie du…“(LVZ, 27.11.)

Mir fällt der Rosenkohl aus dem Mund, ich sitze auf dem Stuhl wie ein Mandrill.
Mein Gott, ist das unwitzig.
Diese Grobschlächtigkeit ist erschütternd.
Mein Gott, Oechelhäuser, gönnen Sie uns doch ein Minimum an intellektueller Anstrengung.

Doch die „Kritikerin“ zelebriert einen Belobigungsexzess:
„Derart gelungene Bilder im Kopf zeugen von der fruchtbaren Fusion zwischen Gisela Oechelhäuser…..“(LVZ, 27.11.)

Derart gelungene Bilder im Kopf….Abgesaugtes Passagierfett wird in der Kombüse für die Wiener Schnitzel genutzt. Liebling, das Fleisch riecht wie du…… Derart gelungene Bilder im Kopf…..Abgesaugtes Passagierfett…….Derart gelungene Bilder…..Abgesaugtes Passagierfett…..

Die „Kritikerin“ exzesiert dann weiter:
„Doch auch der Umgang mit dem Thema Flüchtlinge bietet der Kabarettistin Steilvorlagen für gesellschaftskritische Gags. Warum die überhaupt Flüchtlinge würden und nicht was anderes machen – die könnten doch auch Steuerfachangestellter werden oder Wedding Planner.“ (LVZ 27.11)

Welch eine herausragende Steilvorlage.

Ich wage nicht, an das Restprogramm zu denken, wenn diese Beispiele als „derart gelungene Bilder“ und „Steilvorlagen für gesellschaftskritische Gags“ gerühmt werden.

Ich bin froh, diesen Abend nicht mit Gisela Oechelhäuser verbracht zu haben.
Ich erteilte da lieber meinem Wellensittich eine weitere Lektion zur perfekten Ausführung des doppelten Rittbergers.

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November 27, 2015 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne, Gisela Oechelhäuser, die Farbe des Nachttopfs von Dieter Bohlen und Morton Feldmans „Crippled Symmetry“

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Leipziger Volkszeitung, 23. November
Gespräch mit Gisela Oechelhäuser (Kabarettistin)

Es gibt ja körperliche Erscheinungen, bei deren optischer und akustischer Kenntnisnahme sich eine erweiterte Übelkeit bei dem Kenntnisnehmer ankündigt und er zügig den nächsten Baum erklimmen möchte, möglichst einen kräftigen Kastanienbaum, um auf dessen stabilen Mittelteil sich dann gleichfalls zügig zwei Exemplare des braunen Gemüses in die Ohren zu stopfen, darauf Kastanien zu halbieren, um die Nasenkammern zu füllen und ausladende Kastanienbaumblätter zu nutzen, um die Augen zu verhüllen, dass auch kein Molekül dieser Erscheinung die Sinnesorgane verletze.

Gisela Oechelhäuser ist so eine Erscheinung.

Dabei ist nicht von Bedeutung, dass ihre ewig grinsende Boshaftigkeit mich hochgradig anwidert.
Die Qualität ihrer infantilen „Kabarett“-Texte empfinde ich allerdings als Körperverletzung.

Zumal ich vor wenigen Tage einem Auftritt von Frank Markus Barwasser (Erwin Pelzig) beiwohnte.

Eigentlich müsste Gisela Oechelhäuser sich nach einem Besuch dieses Programms unter dem Stuhl ducken und sich entschließen, ihr Restleben mit der Hühnerfütterung auf einem kleinen Bauernhof irgendwo in Vorpommern weiterzuführen.
Hühner sind ziemlich dusslige Tiere, sie lächeln gewiss und zumindest sanft über Oechis Interims-Witzchen.

Aber ständige Gesichtsverzerrungen und entbehrliches Bühnen-Gelabre können natürlich keine zwingenden Kategorien einer Bewertung der menschlichen Grundstruktur ausfüllen.

Doch innerhalb eines Geprächs mit ihr in der vorgestrigen Leipziger Volkszeitung reagiert sie auf die Frage nach ihrer Lakaien-Existenz bei der ostdeutschen Staatssicherheit mit:

„Ich tue gut daran, die Erinnerung wach zu halten, daß ich aus Leichtfertigkeit und Überheblichkeit heraus dachte, etwas beeinflussen zu können. Eine sehr schmerzliche und traurige Erfahrung.“

Unsere Gisela als stille Kämpferin an der Spitzelfront, die innerhalb ihrer Denunzianten-Existenz ein System ändern wollte.
Also ging es nicht um eine billige, kleine Karriere, um eine eklige Anbiederung. Leichtfertigkeit und Überheblichkeit führten sie du diesen Aktionen
Wie ein Vierzehjähriger, der nach seinen ersten Zigaretten und ein paar Gläsern Whiskey Papas wertvollen Teppich vollkotzte und um Erbarmen bettelte: „Lieber Papa, ich war einfach nur leichtfertig und überheblich.“

Jetzt wird es unappetitlich.
Gisela als Märtyrerin, die sich für uns opferte.

Nach 1989 formierten sich ganze Legionen, die einen öffentlichen Respekt forderten, in Anerkennung ihres Beitritts in alle möglichen schnüffelnden und halbschnüffelnden Organisationen, Parteien dieser verlotterten DDR.
Denn sie wollten das Land von „innen heraus“ verändern, „von innen reformieren“,
Diese Schleimpfeifen.
Ein „Bekannter“, im Nordosten Deutschlands heimisch, dröhte noch im Frühjahr Neunzehnhundertneunundachtzig, kurz vor der letzten Wahl, im Parteiauftrag durch Altersheime und Krankenhäuser, um bei senilen Mitmenschen, Totkranken und leidenden Patienten seine propagandistische Sülze abzuladen.
Er erklärte später, diese „Pflicht“ übernommen zu haben, um diese Gesellschaft „von innen heraus zu verändern, zu reformieren.“
Diese Abläufe sind natürlich inzwischen Schnee von gestern und sie interessieren mich ählich wie die Farbe des Nachttopfs von Dieter Bohlen.
Doch muss man erwarten können, dass diese Leute einfach nur ihr Maul halten, einfach nur hinter den Vorhang treten.

Ich bekomme aber auch noch heute zumindest Pickelansätze in der Kniekehle, wenn ich an Figuren wie Ibrahim Böhme und Wolfgang Schnur denke.

Oechelhäuser wegtreten, ab zu den Hühnern und immer feinsinnig grinsen.

Kulturtipp

Heute, 20 Uhr, Mendelssohn-Saal Gewandhaus
Morton Feldman, „Crippled Symmetry“, für Klavier, Flöte, Schlagzeug. Ensemble Avantgarde

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November 25, 2015 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne, abgestandene Ausstellungen und abgestandene Kunstkritiken

Nachtrag zu meinem Text vom 18.11.

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Der Ausstellungsbeschreiber der Leipziger Volkszeitung resümiert seine Beobachtungen bei der Austellung in der Leipziger Graphik-Hochschule:

„Heute dürften wohl selbst blutjunge Studenten in den globalisierten Museen schon eine Menge an Werken der Nachkriegsmoderne gesehen haben. Insofern hinterlässt die Schau einen grundsoliden aber eben auch abgestandenen Eindruck.“

Ich habe etwas Sorgen, die Formulierug „globalisierte Museen“ rational zu erfassen.
Liegt vielleicht an meiner törichten Grundanlage.

Jedenfalls kotzten die musealen DDR-Funktionäre vor dieser Kunst und heute dürfte der Inhalt von musealen Geldbörsen zum Ankauf von Kunst zur Not für ein Plakat reichen.
Deshalb bin ich für diese Ausstellung durchaus dankbar, mein kleiner schlichter LVZ-Journalist.

Gerade bei der Nachkriegsmoderne ist in Sachsen doch ziemlich zügig Schicht. In Chemnitz wird das 20.Jahrhundert immerhin mit Expressionisten, Verismus und Neuer Sachlichkeit gefeiert, auch durch die Ansiedlung der Sammlung Gunzenhauser, die Leipzig nicht wollte.
In Dresden brechen fast die Mauern durch hochwertige Kunst.

Sicher gibt es im Leipziger Grassi-Museum feine Dinge zu sehen (Art Deco) und auch das Bildermuseum kann sich durchaus nicht beklagen.
Aber eben gerade diese wichtige Kunst der Nachkriegsmoderne hat in Leipzig den Umfang des Inhalt eines gefüllten Wäschekorbs.
Deshalb irritieren mich die Mäkeleien über die „abgestandene“ Austellung in der Grafikhochschule.

Max Klinger wird in Leipzig bis zum Brechreiz zelebriert….bäääh. Wenn ich seine Malerei und Bildhauerei sehe, beiße ich entnervt in meinen Affenbrotbaum. Seinen Radierzyklen will ich mich nicht vollständig verschließen.
Doch nervt mich dieser symbolistische Kram zunehmend.

Den alten, mittelalten, mittelneuen, neuen Leipziger Schulen kann man sich nicht entwinden.
Triegel, Fischer-Art, Rauch, Loy drängeln sich wechselnd in der Leipziger Tageszeitung.
Die Museumsgelder werden für mäßig erquickliche Arbeiten von Schnell, Baumgärtel, Grahnert, Weischer….verprasst

Da bleiben für einen winzigen Mark Rothko oder einen noch winzigeren de Kooning oder einen besonders winzigen Clyfford Still oder den winzigsten Robert Motherwell natürlich nichts übrig.

Und deshalb erfreue ich mich an dieser Ausstellung in Leipzig

Und vertiefen Sie bitte meine Kenntnis über „abgestandene Kunst“, b.z.w. „abgestandene Ausstellungen.“
Ich erzürne mich nur über abgestandenes Pilsner Urquell.

Ich nutze jede Möglichkeit, mich vor ein Bild der „Alten“ Italiener zu stellen (Cimabue, Giotto, P.u.A. Lorenzetti, Fra Angelico…) z.B. in Florenz, Siena, Assisi, Altenburg (Thüringen), auch die „Alten“ Niederländer verfolge ich bis in die letzten Ecken der Welt (v.Eyck, Memling, Bouts, van der Weyden, van der Goes….), desgleichen die „Alten“ Deutschen (Lochner, Witz, Meister Bertram, Meister Francke, Hirtz…)

Ich giere auch nach Lascaux und Altamira, nach Repin, Ensor, Cezanne, Liebermann, Macke, Soutine, Seurat, Pollock, Twombly, Rothko, de Kooning….., meine Verneigung vor der gesamten Kunstgeschichte. Natürlich bleibt noch Architektur, Bildhauerei, Graphik, Fotografie…..

Freilich kann man das in einer globalisierten Welt reichlich sehen.

Wenn aber nun Ausstellungen mit den „Alten“ Niederländern, mit Ensor, Macke, Warhol, Twombly in einem Museum Leipzigs gezeigt werden, stehe ich dann wie ein abgestandener älterer Herr, der nach abgestandenen Urin und abgestandenen Genitalschweiß riecht, zwischen abgestandener Kunst in einer abgestandenen Ausstellung, wie ein abgestandener, fauliger Gemüseeintopf?

Nur weil man Bilder von Soutine, Macke…sehen will, die man selbstverständlich schon häufig in „globalisierten Museen“ der gesamten Welt gesehen hat.

Ich bin u.a wegen Lochner und Memling nach Köln gefahren, wegen Cezanne nach Tübingen, wegen Bacon nach Hamburg, wegen Rothko nach München und würde aber erneut eine Rothko-Ausstellung z.B. in Leipzig besuchen, ohne mich als abgestandener Aspik-Becher zu fühlen.

Und nun mein Resumee, merken Sie auf, Sie abgestandener Journalist:

Gute Kunst (und damit gute Ausstellungen) können nie „abgestanden“ sein, schlechte Kunstkritiken aber sehr wohl.

Und nerven Sie nicht mit Sackwörtern wie „grundsolide, blutjung, Schau“.
Ist ja fürchterlich.
Ich glaube, sie nutzten einmal den Plural: „Die Schaus….“
Da entwickelt sich bei mir zügig eine Augen-Angina.

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November 20, 2015 Posted by | Leipzig | 1 Kommentar

Jürgen Henne, Meistergrafiken in Leipzig und die Menil-Collection in Houston (Texas)

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Kulturtipp des Monats:

Grafiken der vergangenen, fast sechzig Jahre, in der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Wächterstraße 1, gleich hinter dem Bundesverwaltungsgericht, früher Reichsgericht und Dimitroff-Museum (mit Museum der bildenden Künste).

Ich bewerte mich durchaus als tauglich, kunsttheoretisch diese einzelnen Arbeiten heterogenen Zuschnitts als wesentliche Beiträge einer Kunst im Verlauf der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts zusammenzuführen und erachte mich gleichfalls befähigt, jeden einzelnen Teilnehmer der Ausstellung tiefsinnig und gebührend einzuordnen.
Denn seit vierzig Jahren zelebriere ich u.a. Werke dieser Ausprägung als Mittelpunkt meiner kulturellen Bedürfnisse.
Doch erstens fehlt mir dazu die Lust, zweitens würde der Textumfang die Grenzen dieser Kommunikationsform aushebeln und drittens interessiert das ohnehin kein Schwein.
Ich verbleibe also mit einer Empfehlung, mit der Werbung für eine bemerkenswert ansehnliche Ausstellung.

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Die geballte Ladung amerikanischer Pop-Art

Hier etwas Andy Warhol, dort etwas Jasper Jones, hier etwas Roy Lichtenstein, dort etwas Allen Jones, hier etwas Robert Indiana…….

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…..dort etwas Robert Rauschenberg, der frühe Katalysator für Pop-Art.

Eigentlich fehlen vom inneren Kern nur noch Claes Oldenburg, Tom Wesselmann und James Rosenquist.
Also eine ordentliche Quote.
Eine Ausstellung mit Rosenquist sah ich während der 90er Jahre in der Berliner Guggenheim-Zweigstelle in Berlin, UNTER DEN LINDEN.
Oder vielleicht doch besser Dependance, das klingt wissender, kompetenter als Zweigstelle, wie Zweigstelle der Sparkasse. Wer sagt schon Zweigstelle, es verweist zweifellos auf eine intellektuelle Behäbigkeit. Zweigstelle.
Niederlassung ist ähnlich bekloppt. Zweigstelle und Niederlassung. Nur für Blöde.

Ähnlich wie: „Mir fehlt die Zeit“ oder „Ich habe keine Zeit“, eine Sprache für Deppen. „Das passt nicht in mein Zeitfenster“, so erwarte ich aktuelle Sprache.
Oder „dieses und jenes ist noch unbesetzt“ oder „steht noch zur Verfügung“. So spricht nur der gescheiterte Dödel, das intellektuelle Pantoffeltierchen.
„Vakant“ muss es heißen. Einfach nur „vakant“. Sonst müsste man ja einen Satz formen.
Mir ist nur ein Vakantschlüssel bekannt. Vielleicht auch Vierkantschlüssel, vermutlich aus handwerklichen Bereichen. Nicht gerade meine Domäne.

Jedenfalls war die gesamte Halle der Guggenheim-Zweigstelle nur mit zwei Bildern von monströsen Abmessungen gefüllt. Straßenfahrzeuge glänzten und funkelten mit einer Tendenz zum Fotorealismus.
Nicht ganz so mein Wunschformat, dennoch unvergesslich.

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Das deutsche Angebot, u.a. mit Willi Baumeister und Walter Stöhrer aus dem erweiterten Grenzbereichen des germanischen Informel.

Mit ihren besten Werken kann die informelle Kunst deutscher Ausprägung durchaus den europäischen und nordamerikanischen Ergebnissen vergleichbaren Zuschnitts zur Seite gestellt werden.
Ich denke da z.B. an Gerhard Hoehme, Fred Thieler, Otto Greis, Karl Otto Götz, Bernard Schultze und natürlich der Elite-Maler Emil Schumacher.
Götz müsste inzwischen das erste Jahrhundert seines Lebens bewältigt haben.

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Walter Stöhrer

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Mein hochverehrter Antoni Tàpies aus Barcelona.

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John Cage als bildender Künstler.
Auch Schönberg malte heftig expressionistisch.
Und E.T.A. Hoffmann hat ohnehin bei allen Künsten dieser Welt Brauchbares geschaffen.

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Eduardo Chillida, der unschlagbare „Iron Man“ innerhalb der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts. Er bevorzugte Eisen als Material. Eben darum „Iron Man“. das kann doch gar nicht so schwer sein.
Wer seine plastischen Arbeiten kennt, wird ohne zögernden Augenblick sowohl diese Lithografie als auch die Aquatinta dem Spanier zuordnen

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Cy Twombly, für mich von einsam-qualitativer Kategorie.

Dennoch eines der wenigen Bilder dieser Ausstellung, das mich etwas irritiert.
Als exzessiver Twombly-Verbraucher habe ich mich an eine andere Bedeutsamkeit seiner Kunst gewöhnt.
Ich blättere fast täglich in einem wundervollen Band der „Menil Collection“ (Houston/Texas), auf deren Terrain Neunzehnhundertfünfundneunzig die Cy Twombly Gallery eröffnet wurde.

Einhundertundfünf Farbtafeln von Twombly, damit kommt man vorzüglich über den Tag.

Außerdem bietet die „Menil Collection“ afrikanische, pazifische, mittelalterliche, byzantinische Kunst sowie u.a. Flavin, Basquiat, Reinhardt, Duchamp, Lam, Rothko, de Kooning, Stella, Newman, Suvero, Matisse, Mondrian, Seurat, Johns, Rauschenberg, Tinguely, Picasso, Dubuffet, Lichtenstein, Klee, Ruscha, Warhol, Ray, Wols, Braque, Schwitters, Rothko, Miro, Klein, Brauner, Picabia, Fontana, Giacometti, Oldenburg, Oppenheim, Bacon, Kelly, Bellmer, Pollock, Matta, Calder, Serra, Morris, Still, Nauman, Kiemholz, Gorky……
Damit kommt man vorzüglich über den Monat.
Ich habe soeben beschlossen, nicht eher in die Kiste zu steigen, bevor ich diese Sammlung im Süden von Texas besucht habe

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Christo kann eben nicht nur Brücken, Steilküsten und Reichstage verpacken. Mit der sensiblen Technik des Siebdrucks gelingt ihm die sorgfältige Umhüllung eines Baums.

Bis 28.November
Di. – Fr. 14 – 18 Uhr
Sbd. 12 – 17 Uhr
Ohne Eintritt



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November 18, 2015 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar