Juergen Henne Kunstkritik

Jürgen Henne und die Frauen in der Hallenser Talstraße und Clara Schumann und RB Leipzig und Bruder Tuck……..

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Faltblatt zur Ausstellung

Infolge der Notwendigkeit einer zügigen Bewältigung unaufschiebbarer Abläufe überregionalen Zuschnitts muss ich die Hinweise auf diese Ausstellung auf eine erweiterte Kurzinformtion reduzieren.

Dabei verweise ich zunächst auf meinen Beitrag vom 4.März 2019.
Ich erwähnte eine Ausstellung im Leipziger Bildermuseum, wobei die Räume ausschließlich von weiblicher Kunst belegt wurden, der ich eine überwiegend flache Qualität bescheinigen musste.
Ich erhielt dann zahlreiche E-Mails mit entsprechenden Reaktionen.

Der Ausstellung „Die schaffende Galatea – Frauen sehen Frauen“ in der Hallenser Kunsthalle Talstraße näherte ich mich nun mit schlotternden Nasenflügeln und der Hoffnung, dass sie mich beeindruckt.
Und, vergelt`s Gott, sie hat.

Vermutlich werde ich in Bälde und an dieser Stelle meine Zufriedenheit begründen.
Zunächst aber nur einige Bilder von bemerkenswerter Qualität.


Gabriele Münter

Marianne von Werefkin

Elfriede Lohse-Wächtler

Käthe Kollwitz

Dorothea Maetzel-Johannsen

Cornelia Schleime

Rosemarie Rataiczyk

Johanna Schütz-Wolff

Die Qualität der Aufnahmen ist mitunter lausig.
Mein bevorzugter Fotografenapparat schlug nach dem ersten Bild die Hufe hoch und ich musste meine Ersatzmaschine nutzen, mit der ich eigentlich nur dümmliche Wahlplakate deutscher Parteien ablichte (z.B. während der vergangenen Monate in Sachsen).
Dafür reicht dieses Gerät, mit dem Robin Hood schon Bruder Tuck knipste.

Kunsthalle Talstraße, Halle/S., bis 13. Oktober, Di-Fr 14-19 Uhr, Sa/So !4-18 Uhr, Eintritt: 7 EURO.

Hoffentlich findet dieses Clara-Schumann-Festival bald ein Ende.
Ich akzeptiere natürlich ihre kulturhistorische Bedeutung.
Aber diese kollektive Hysterie ist unerträglich.
Jede Pfeife klebt seinen Senf dazwischen.
Man könnte vermuten, in Leipzig gibt es nur Clara Schumann und RB Leipzig.


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September 14, 2019 Posted by | Kunst, Neben Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne und die deutsche Album – Charts

Ich glaube, Goethe laberte einst:

„Sage mir, mit wem du umgehst und ich sage dir, wer du bist.“(Oder so ähnlich)

Daraus entwickelten sich dann zahlreiche Mutationen, zumeist ziemlich blödsinnig.

„Sag mir, was du ißt und ich sag dir, wer du bist.
Oder verkürzt: „Du bist, was du ißt.“ Ähnlich blödsinnig.

Könnte man natürlich erweitern: „Du ißt, was du bist.“
Auch möglich: „Was Du nicht ißt, das bist Du nicht.“
Oder: “ Nicht Du das bist, Du nicht was ißt.“

Ende der 60er Jahre gab es in der DDR das Lied „Sag mir, wo du stehst“ von diesem unsäglichen Oktoberklub mit Oberhorst Hartmut König als führendem Einpeitscher.

Ich könnte natürlich auch etwas beifügen:
„Sag mir, wen du fickst, ich sag dir, wie du tickst“

Oder mit dem Blick auf die obige Information:

„Sag mir, welches Album mit welcher Musik auf Anhieb an die Spitze der Album-Charts getrieben wurde und ich erkläre Dir auf Anhieb die kulturelle Fitness dieser Zivilisation.“
Auf Anhieb.

Der Rest ist Schweigen.


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September 8, 2019 Posted by | Leipzig, Musik, Sprache | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne, die sächsische Landtagswahl, die sächsischen Politiker, die Leipziger Journalisten und die Beastie Boys.

Landtagswahl 2019 in Sachsen

CDU 32,1 % …… Verlust: 7,3 % zu 2014

SPD 7,7 % …… Verlust: 4,7 % zu 2014

AfD 27,5 % …… Zuwachs: 17,8 % zu 2014

Ich blättere jetzt, zugegeben etwas lustlos, in Leipzigs gestriger Tageszeitung (LVZ)
Einfach so, unkontrolliert, ohne Konzept, ohne System, einfach so.

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„Kretschmer kriegt die Kurve“ (LVZ, Titelseite, Überschrift)

Na, na, sagte ich mir, nicht die ganz große Originalitäts-Orgie, doch immerhin etwas Skepsis, etwas Ironie.
Sehr erfreulich.
Aber dann.

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„Ministerpräsident gewinnt mit CDU klar die Wahl“ (LVZ, Unterüberschrift, Titelseite).

Verlust und Zuwachs bei CDU und AfD, siehe oben.
Sollte man immer im Auge behalten.
Die Tendenz, nicht das aktuelle Ergebnis ist entscheidend

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„Das freundliche Sachsen hat gewonnen“ (LVZ, Kretschmer).

Mein Gott, ist das dürftig. Weil sie Kretschmer wählten, sind sie freundlich, alle anderen sind Drecksäcke.

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„Das ist ein guter Tag für unser Land…“ (LVZ, Kretschmer).

Verlust und Zuwachs bei CDU und AfD, siehe oben.
Sollte man erneut im Auge behalten.
Die Tendenz, nicht das aktuelle Ergebnis ist entscheidend.
Die Dürftigkeiten entfalten sich.

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„Wir haben einen Gestaltungsanspruch – und der endet ja nicht am 1.September“ (LVZ, Dulig, SPD).

7,7 % werden diesen Gestaltungsanspruch goutieren. Aber nach möglichen 4,9 % bei der nächsten Wahl endet der Gestaltungsanspruch.
Dann muss Martin wieder ran.

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„Die große Erleichterung. Die CDU feiert den Wahlgewinner Michael Kretschmer…“ (LVZ, Seite 3, Überschriften.)

„Als die ersten Hochrechnungen gegen 18 Uhr über die TV-Schirme flackerten, gibt es kein Halten mehr…..Klar über 30 Prozent-ein Triumph, an den vor Wochen niemand geglaubt hatte“. . (André Böhmer, LVZ.)

„…Kretschmer live erscheint um 18.10 Uhr vor seinen Anhängern. Jubel, Ovationen, Gänsehaut. Alle Handys sind auf den Görlitzer gerichtet. Manche haben Tränen in den Augen.“. (André Böhmer, LVZ.)

Flackernde TV-Schirme, kein Halten mehr, Triumph, Jubel, Ovationen, Gänsehaut, Handys, Tränen.

Siehe oben die Wahlergebnisse, auch auf die Verluste und Zuwächse von CDU und AfD sollte man wiederum im Auge behalten.
Die Tendenz, nicht das aktuelle Ergebnis ist entscheidend.
Dieser Journalismus ist unerträglich tendenziös und zum Teil von antiintellektueller Bösartigkeit.
Hochgradig zum Speien.

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„Hauptsache klar vor der AfD und Hauptsache mit einer 30 vor dem Komma. Mehr hatte eigentlich niemand erwartet. Da kann auch Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen aus der Ferne wettern und das Ergebnis als „schwere Schlappe“ für die CDU einordnen. Die Erleichterung in den Reihen der Sachsen-Union ist trotzdem groß, man will sich die Stimmung partout nicht verderben.“
(André Böhmer, LVZ.)

Aber nicht doch, nicht doch, lasst Euch die Stimmung mitnichten verderben, auch partout nicht. Es könnte aber natürlich sein dass sich in vier Jahren die Qualität der Stimmungsverdorbenheit steigern wird.
Und erleichtert Euch auch unbedingt weiterhin, am besten auf dem Klo.

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„Noch am Sonnabendmorgen hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) beim legendären Bäcker Schulz im Waldstraßenviertel Brötchen verteilt“ (LVZ, Titelseite).
„Noch am Sonnabend war er im Wahlkampf-Endspurt omnipräsent – verteilte sogar bei einem Leipziger Bäcker in aller Herrgottsfrühe frische Brötchen“ (LVZ, Seite 3)

Mir wird übel.
Mich interessieren nicht die belegten, fettigen Jagdwurst-Brötchen, die Kretschmer verteilt, auch nicht in aller Herrgottsfrühe.
Und warum wählt Kretschmer für seine Performance mit fettigen Jagdwurstbrötchen ausgerechnet einen „legendären“ Bäcker in Leipzigs privilegiertem Waldstraßenviertel.
Die Bewohner im weniger privilegierten Sellerhausen oder im problematischen Grünau hätten die Geschenke auch gern angenommen.

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Fazit

Mir geht es nicht um CDU und SPD, schon gar nicht um die AfD, diese Truppe ist mir ähnlich fern wie der Abstand von Erde und Neptun.

Doch die völlige Reduzierung von Objektivität, diese fast schon militanten Verzerrungen, die stündlichen, täglichen, wöchentlichen Einseitigkeitsexzesse, diese regelrechte Verdammung mit grundsätzlich kollektiven Auswürfen und die Ignoranz gegenüber Andersdenkenden irritieren und beunruhigen mich doch erheblich.

Rosa Luxemburg zu zitieren, ist mir zu blöd aber daran erinnern will ich schon.

Und wenn in ein paar Jahren tatsächlich rechte oder linke Kameradschaften extremen Zuschnitts das Ruder in diesem Land übernehmen sollten, müsste man u.a. die aktuell agierenden Politiker und Journalisten in den zukünftigen Geschichtsbüchern zur Rechenschaft ziehen und in die schwarz umrandeten Kapitel aufnehmen.

Und jetzt gönne ich mir eine Pulle Wein und die Beastie Boys, sonst geht man ja nach dieser Zeitungs-Lektüre kaputt.
Oder Musik von den Undertowns.
Oder von Schnittke, Poulenc, Palästrina, Strauss.
Denn schon Nietzsche sagte: „Ohne Musik….“


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September 3, 2019 Posted by | Geschichte, Leipzig, Neben Leipzig, Verstreutes | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne, Donald Trump und Stefan Kuzmany in Deutschland

„Der Spiegel“, Nr 36, 31.8.2019, S.8, Überschrift zu einem Text von Stefan Kuzmany

„Der Spiegel“ konnte sich noch nie dauerhaft im Regal meiner bevorzugten Wochen/Monatsschriften einordnen.
Und ich vermute, das diesen Blatt bald erbarmungslos aus meinem Weiterbildungs-Reservoir getilgt wird.
Denn die inhaltlichen und sprachlichen Dürftigkeiten häufen sich.

Innerhalb dieses Textes (s.oben), sollte sicher eine Art Glosse werden, kündigt Stefan Kuzmany den Besuch Trumps in Deutschland an und unterbreitet Vorschläge für kommunikative Schwerpunkte.
Er verweist nochmals auf Trumps Sehnsucht nach Grönland, eigentlich ein politisches Intermezzo, das keine Sau mehr interessiert, das jeder begabte Mensch schon wieder vergessen hat.
Nur Stefan Kuzmany vergisst nicht.

Und mit feinsinniger Ironie und hoher Originalität vermutet unser Stefan, dass Trump auch in Deutschland die Begierde entwickeln könnte, eine Insel zu erwerben.
Und zwar Sylt, vermutet Kuzmany geistesgegenwärtig und Stefan wäre nicht Stefan, wenn er nicht sofort nach seiner Vemutung auch eine Lösung anböte.
Merkel soll Mallorca anbieten, womit das Problem auf der spanischen Inselwelt abgelagert wird.

Stefan Kuzmany könnte sich nach dieser journalistischen Klimax erschöpft aber auch glücklich zur Seite lehnen.
Doch er gönnt seinem draufgängerischen Intellekt keinen Stillstand und zelebriert weiterhin seinen Vermutungsmodus.

Denn bei Kuzmany wölbt sich der Verdacht, dass Trump auch deutsches Festland begehren könnte und denkt dabei an die bayerischen Alpen (zur Errichtung einer Mountain-Ranch) und an Mecklenburg-Vorpommern (für Atombomben-Tests).

Spätestens jetzt beginnen meine halbverdauten Bratkartoffeln ihren Weg zurück in die Mundhöhle.
Reicht mir schnell den Übelkübel.
Sonst wird mir ohne Kübel übel.

Und abschließend philosophiert Stefan Kuzmany über ein Gastgeschenk an Trump und denkt dabei an Hans-Georg Maaßen, der dann neben Trump als Sonderberater für Migrations-und Grenzfragen dienen soll.

Ich müsste mich einer knochenharten Belastung aussetzen und nachdenken, wann ich letztmalig eine derartige Häufung von Dümmlichkeiten in derartig wenigen Zeilen gelesen habe.
Dieser Kehricht ist nicht nur infantil und grottig im durchschnittlichen Sinn.
Diese Grottigkeit endet am Mittelpunkt der Erde.
Vielleicht wird dort wenigstens dieses rote Atlantis-Urvieh erheitert, dass neben dem Vulkanschlot vor sich hin döst, in dem Lindenbrocks Schüssel nach oben fegt (Film, 1959).


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September 1, 2019 Posted by | Leipzig, Medien, Sprache | Hinterlasse einen Kommentar