Juergen Henne Kunstkritik

Jürgen Henne, „Ziemlich beste Freunde“, „Schau mir in die Augen, Kleines“ Lasso-Sätze, Tschechow, Michalkow, Mastroianni, Dufourt und die Pein am alltäglichen Journalismus

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LVZ, Titelblatt, vor einigen Tagen

Nach meiner Aufnahme als freier Autor in die postsozialistische Brigade der Leipziger Volkszeitung vor über fünfundzwanzig Jahren behelligte mich zügig eine Journalistin von fast bedrohlicher Talentlosigkeit, der es dennoch gelang, als Leiterin des Ressorts Kultur zu agieren.

Innerhalb ständig ausgetragener Kollisionen formulierte sie jeweils an der Schwelle vom zweiten zum dritten Drittel dieser kommunikativen Folter ihr Selbstbewusstsein mit einem markigen: „Herr Henne, ich denke schon, dass ich mit Sprache umgehen kann.“

Diese Einschätzung variierte sie sprachlich nur wenig.

Vielleicht kam mal eine geografische Präzisierung dazwischen: „Herr Henne, ich denke schon, dass ich mit der deutschen Sprache umgehen kann.“
Sie erwartete dann sicherlich: „Aber unbedingt, Frau GH, sie können vorzüglich mit der Sprache umgehen.“ (Ersatzweise: „….mit der deutschen Sprache…“).

Ich missachtete ihre Erwartungen. Über Jahre. Zurecht.

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Lasso

Und konstant schnürte sie ihren Lasso-Satz. Kein Gespräch, innerhalb dessen Verlaufs sie nicht den Lasso-Satz als Beweis ihrer theoretischen Befähigung zelebrierte.
Der Lasso-Satz als journalistische Parole am Beginn eines Artikels, der die Leser in den Text-Rest einsaugt.
Mitnichten neu und eine Selbstverständlichkeit, nur GH gelang nie ein Lasso-Satz und mitunter verspürte ich das garstige Bedürfnis, den „Lasso-Satz“ ohne Satz gebrauchen zu müssen.

Derartig weitschweifend können sich meine Erinnerungen entwickeln, wenn ich aktuelle Überschriften, auch eine Art „Lasso-Kategorie“, zur Kenntnis nehmen muss (siehe oben).

Vor etwa fünf Jahren okkupierte ein mittelmäßiger Film die deutschen Kinos.

„Ziemlich beste Freunde“, eine annehmbare Familienunterhaltung für Sonntag, 15 Uhr.
Keine Einwände.
Doch dann entwickelte sich der Filmtitel zu einem Lasso, der journalistische Kreativität strangulierte.
Ich hatte eine derartige Verkümmerung journalistischer Ansprüche, diese Anbiederung an einen lahmen Mainstream nicht für möglich gehalten.
Denn seit nunmehr über fünf Jahren kann man dieser unsäglichen Wortgruppe nicht entgehen.

Bei manchem Journalisten männlichen und weiblichen Zuschnitts gärt dann auch gleich eine gewisse Schrittfeuchte, wenn sie jauchzend glauben, eine grandiose Variante gefunden zu haben.

Es heißt dann etwa:

„Nicht mehr ziemlich beste Freunde.“
„Wie lange noch ziemlich beste Freunde?“
X und Y waren einmal ziemlich beste Freunde.
„Nach dreiundzwanzig Jahren wieder ziemlich beste Freunde“.
„Wann werden sie wieder ziemlich beste Freunde?“

Aber auch:

„Ziemlich beste Feinde“
„Ziemlich beste Nachbarn.“
„Ziemlich verfeindete Gartenbesitzer.“
„Ziemlich beste Gegner.“
„Ziemlich beste Draufgänger“…..und so weiter und so dämlich.

Natürlich angeboten in weiblicher und männlicher Version

Auch diesen Kracher gab es: „Ziemlich beste Freude.“
Also ohne „n“, eine feine Leistung, hat sicher reichlich Zeit beansprucht.

Ich las also „Leipzig-ziemlich beste Freunde“ als Lasso-Überschrift mit tierischer Illustration und überprüfte den Lasso-Satz nach der Lasso-Überschrift:

Ich las:„Schau mir in die Augen Kleiner“ und verspürte eine beängstigende Aufblähung meines Mageninhalts.
Dieses sprachliche Rumpelstilzchen schreibt doch tatsächlich:
„Schau mir in die Augen, Kleiner“

Doch immerhin, bei Bogart hieß es 1942: „Schau mir in die Augen, Kleines“.
Von „Kleines“ zu „Kleiner“
Also eine radikal durchgeknallte Individual-Interpretation legendärer Filmsprüche.

Periodisch werden innerhalb deutscher Kulturaktionen die besten „Lasso-Sätze“ literarischer Werke
verlesen.
Ziemlich albern, doch wird eine Bezeichnung wie „Lasso-Satz“ nicht eingesetzt.
„Der schönste erste Satz“ wird bevorzugt.
Aber auch „Die schönsten Romananfänge“, „Berühmte Buchanfänge“, „Berühmte erste Sätze“.

„Ilsebell salzte nach“ von Günther Grass („Der Butt“) wird regelmäßig favorisiert.
Keine schlechte Entscheidung
Aber auch Kafka, Joyce, Heinrich Mann, Camus, Tolstoi, Beckett….. werden gehuldigt.

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Mit diesem Teil, damals noch gefüllt, verließ ich das großartige Uwe-Johnson-Museum in Klütz, etwa fünfundzwanzig Kilometer nordwestlich von Wismar.

Aber nie, zumindest sehr selten, werden die Kampfrichter der schönsten ersten Sätze z.B. auf Uwe Johnson aufmerksam.

„Aber Jakob ist immer quer über die Gleise gegangen“(„Mutmassungen über Jakob“).
Nach diesem Satz muss man weiterlesen.

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Auch „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel Garcia Márquez bleibt weitgehend ohne Applaus.
Verstehe ich nicht.

„Viele Jahre später sollte der Oberst Aureliano Buendia sich vor dem Erschießungskommando an jenen fernen Nachmittag erinnern, an dem sein Vater ihn mitnahm, um das Eis kennenzulernen.“

(Ich kenne allerdings eine etwa bessere Übersetzung, der Wortlaut ist mir aber nicht mehr erinnerlich).


Literatur des Tages

Tschechow: „Die Dame mit dem Hündchen“

Film des Tages

„Schwarze Augen“ von Nikita Michalkow mit einem großartigen Mastroianni, nach Kurzgeschichten Tschechows, u.a. „Die Dame….“

Musik des Tages

Hugues Dufourt: „L`Afrique d`après Tiepolo“ und
„L`Asie d`après Tiepolo“


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August 25, 2016 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne, Heinz Florian Oertel, Sport in Rio, tänzelnde Pferde, schlurfender Wottle und geniale Wunder, wahnsinnige Sagen, sensationelle Legenden, legendäre Schocks, historische Wunder, spektakuläre Genies, sagenhafte Legenden, geschockter Wahnsinn, spektakuläre Sensation, legendäres Wunder, historisches Genie, einmalige Wahnsinnssensation, wahnsinniges Legendenwunder, historisches Sensationsspektakel…….

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Dave Wottle, USA, Olympiasieger, 800 Meter, München 1972, links

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Dick Fosbury, Olympiasieger, Hochsprung, Mexiko-Stadt 1968.

Es sind diese Figuren, die triftige Gründe bieten, Olympische Spiele nicht vollständig aus seiner Freizeitplanung zu verbannen und die mir bis zum heutigen Tag hin und wieder ein nostalgisch-heiteres Lächeln in mein Senioren-Gesicht graben.
Besonders weil Heinz Florian Oertel diese Wettkämpfe moderierte, ein Sportreporter mit ausgeprägtem Intellekt und vollendeter Rhetorik, doch außerdem eine vollendete Schleimdrüse und ein Diktatoren-Büttel.

Oertel lästerte über Wottle, seiner verkeimten Golfmütze und des gewöhnugsbedürftigen Laufstils wegen.
Wottle lief nicht, er schlurfte und hielt sich über drei Viertel der Laufdistanz am Ende des Feldes auf.
Diese „kapitalistischen Mätzchen“ nervten Partei-Oertel.
Wottle wurde Olympiasieger, mit speckigen Golflappen auf dem Kopf und schlurfenden Schrittes. Oertels unbehaarte Kopfhaut färbte sich dunkelgrün.
Vier Jahre zuvor nölte Heinz Florian wegen Fosbury, dessen neue Sprungtechnik er in die Kategorie kapitalistischer Dekadenzen einordnete.
Fosbury wurde Olympiasieger und Oertels Kopfhaut violett.

Oertel erbrach sich ausschließlich wegen der olympischen Details, dass Wottle und Fosbury bei den Siegerehrungen „The Star-Spangled Banner“ sangen.
Hätten diese Athleten Oleg und Leonid geheißen, wären sicherlich die Haare auf seinem Wirsing golden nachgewachsen.
Mit Hammer-Sichel-Dekoration.
Oertel, der frühe Punker.
Für die Version der Hymne mit Hendrix vor Ort war es 1968 noch zu früh und 1972 leider zu spät.

Ein Fosbury-Sprung von erhöhter Ästhetik, ein Speer, der sich scheinbar weigert, nach einem Flug von fast einhundert Metern dem Boden zu nähern, die taktischen Finessen im 800-Meter-Lauf, rüstige 4×400-Meter-Staffeln, die Artistik eines vollendeten Handballtreffers, die verwirrend-verschraubte Wassersprungkultur und natürlich Tischtennis – immer noch Gründe für ein grünes Lämpchen am Fernsehgerät.

Doch Informationen über die aktuellen Spiele im Rundfunk, bei Zusammenfassungen in Nachrichtensendungen konnte ich bislang kaum ertragen.
Sensationell, historisch, Wahnsinn, legendär, genial, einmalig Wunder, sagenhaft, Helden, spektakulär, Schock, Horror-Fahrt, Monster-Sprung,…..
Die Sprache verliert ihre Differenzierungen und ihre Bereitschaft, Wertigkeiten zu formulieren. Es wird nur noch gedröhnt und gelangweilt.
Jeder schaufelt die gleiche Laberbrühe aus seinem Kommunikations-Kübel.
Entsetzlich.
Und dann dieser seltsame, bemerkenswert gebrüllte Flüsterton, der zunehmend bei zahlreichen Reportern dominiert, um erhöhte Bedeutung zu erheischen.

„Dieser Sieg ist historisch“ kreischte ein Beachvolleyball-Berichterstatter und meinte damit den erstmaligen Einzug einer deutschen Frauenmannschaft in ein Halbfinale der Olympischen Spiele.
1996 wurde dieser Strandsport in das olympische Programm aufgemnommen.
Richtig schön historisch.

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Gutlauniges Pferd im bevorzugten Bewegungsrhytmus

Und dennoch drückte ich vor einigen Tagen gegen 20.15 Uhr das Grünknöpfchen des Fernsehers und erstarrte.
Ein Pferd, dieses Edelergebnis der Evolution, tänzelte dusslig durch die Bildfläche.
Ein Schrittchen hier, ein Schrittchen da.
Eine dusslige Drehung da, eine dusslige Drehung hier.
Das Grünknöpfchen wurde sofort wieder zum Rotknöpfchen.

Schon während meiner frühen Jahre (50/60er) ging mir Zirkus ziemlich heftig auf meine vorpubertären Mini-Glocken, vor allem der Vierbeiner wegen.
Und wenn sich ein Dompteur-Wirsing dem geöffneten Maul eine Raubkatze näherte oder ein Elefant sein stämmiges Bein auf einem menschlichen Körper ablegte, hegte ich so manche Wünsche und wartete auf den Triumph der Tiere (Kopf ab…Körperbrei….)
Bis zum heutigen Tag sind mir derartige Abläufe hochgradig zuwider.
Auch Pferde, die mit affigem Feder-Müll die Manege umrunden müssen, währen irgendwelche Ulfs auf deren Leibern herumspringen.

Als bekennender Großstädter suche ich gleichwohl häufig das Ambiente zwischen Weizenfeldern, wilden Apfelbaumreihen, unbearbeiteten Brombeerhecken….. und Bauerngehöften.
Auch Pferden begegne ich mitunter.
Doch diese sportlich-olympischen Bewegungsabläufe habe ich noch nie wahrgenommen.
Also „erlernte Kenntnisse“ zu Diensten einer möglichen Medaillenvergabe.

Und dass Dressur-Reiter X zu seinem Pferd (Arnold) sagt: „Also, Arnold, jetzt tänzeln wir etwas links und danach schreiten wir etwas rückwärts“, kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Also Zwang und Gewalt für die Dekoration einer menschlichen Biografie.

Doch irgendwann werde ich sicher noch einmal gegen 20.15 Uhr den Knopf drücken.

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Diese fünf CD’s staube ich täglich ab.
Gelungene Cover-Gestaltung, animiert mich zu Gedanken an El Lissitzky und Majakowski.

Musik des Tages

Händel/Rinaldo: „Lascia ch`io pianga“ (Overtüre zu Lars von Triers „Antichrist“)
Tschaikowski/Pique Dame. Der Titel der Arie ist mir entfallen. Also eine Gesamtaufnahme hören, ist keine verschenkte Zeit.

Schostakowitsch: „Lady Macbeth von Mzensk“ (Urfassung von „Katerina Ismailowa“), siehe oben.

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August 16, 2016 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne und die zunehmend begehrte, doch unregelmäßig bearbeitete Serie: „Jürgen Henne und des Alltags Ärgernisse“. Heute: Jürgen Henne und Markus Feldenkirchen und Yin + Yang in Leipzig/Gohlis

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Was ist das?
Sicher, natürlich Yin + Yang, in meiner Version eine Mutation dieser philosophischen Kategorie im chinesichen Daoismus.
Aber wozu dient dieses Teil in der Alltäglichkeit?
Lösung am Ende des Textes.
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Spiegel, 30.7 – 5.8. 2016

Markus Feldenkirchen polemisiert im „Spiegel“ und beklagt herrisch, dass es zu den kulturlosen Zügen des Menschen gehört, Tod und Tragödien zu missbrauchen, um zu zeigen, dass man recht hatte, dass die AfD diese Eigenschaft besonders pflegt und Seehofer, „wenn er nicht schon CSU-Chef wäre, auch einen prima AfD-Chef abgäbe.“

Dieses Frontalurteil erscheint mir unnachahmlich simpel.
Sarah Wagenknecht sollte man dann, gefördert durch ihre politischen Grundsatzpositionen, gleichfalls in die AfD bitten.
Seehofer und Wagenknecht, ein feines Team.

Mir geht es aber weder um Seehofer und Wagenknecht und mitnichten um die „Alternative….“

Doch mit welch rüpeligem und schlichtem Populismus Feldenkirchen seine vulgär-infantile Sicht auf aktuelle Abläufe herauswürgt, ist schon beachtlich.
Seehofer sagte:“ Wir haben in all unseren Prophezeiungen recht bekommen.“

Man kann diese Meinung akzeptieren, man kann es auch lassen.
Doch sollte darüber geredet werden.

Mich irritieren aber Feldenkirchens Aktionen, erneute Hinweise auf zur Realität gewordene Prophezeiungen mit tragischer Grundtendenz innerhalb des Katalogs menschlicher Verhaltensmuster in der Kategorie „kulturlose Züge“ abzulegen.

Ich schreibe nicht von nebulös biblischen Prophezeiungen, von Nostradamus, gleichfalls nicht von Kassandras Lärm, von albernen Handlese-Orgien und Kartentricksereien.

Eher von berechenbaren, nachweislichen Ereignissen tragischen Zuschnitts.
Dabei sollte man die etwas diffuse „Prophezeiung“ durch Warnung oder Mahnung ersetzen.

Prophezeiungen, Mahnungen, Warnungen im 20.Jahrhundert (Auswahl):

Ich denke z.B an das Wahlplakat der KPD 1932 zu den Reichspräsidentenwahlen:
„Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, wer Hitler wählt, wählt den Krieg.
Sie hatten recht.
Ich denke auch an die Inhalte der Flugblätter der Geschwister Scholl, von Probst, Ferkel, Schmorell…., die im Treppenhaus der Universität München vor Jakob Schmids Nazifresse flatterten.
Sie hatten recht.
Und ich denke ebenso an Warnungen vor der Verwüstung, Verdreckung, Erhitzung, Vertrocknung, Artenvernichtung, Gletscherlosigkeit…..der Erde oder an Mahnungen von Architekten, dass ein geplanter Hausbau keine Sicherheit bei Erdbeben garantiert und „Tod sowie Tragödien“ (siehe Markus Feldenkirchen) nicht ausgeschlossen werden können.
Sie hatten oder werden recht haben.

Und Mahnungen, nach der Tragödie von den damaligen Mahnern erneut ausgerufen und Warnungen, nach der Tragödie von den damaligen Warnern erneut ausgerufen, können doch nicht als simple Rechthaberei und als frohlockende Zufriedenheit über den tatsächlichen Eintritt der Tragödien erniedrigt werden.
Tod und Tragödie also als Wichsvorlage für die eigene, egozentrische Bedeutung.
In welchem Morast rotieren Ihre Welten, Herr Feldenkirchen?

Denn diese Hinweise auf grausig erfüllte Prophezeiungen appellieren auch an unbedarfte Gemüter wie Markus Feldenkirchen, um künftig genau diese Mechanismen auszuschließen, welche Tragödien förderlich sein könnten.
Für dieses Verständnis bedarf es doch keineswegs überbordend anspruchsvolle Gedankenketten, Herr Feldenkirchen.
Doch ähnlich einem Leipziger Journalisten (JK), der jedem pissenden Hund an einem Ahornbaum und jedem Hydranten hinter einem Ahornbaum ein keckes „Nazischwein“ zukreischt, wird man wohl eher einem Tapir die selbstständige Pediküre als Feldkirchen das Vermögen zu Toleranz beibringen können.

Und die Akzeptanz des Volkes, Herr Feldenkirchen, für die Politik Merkels und Seehofers schwingt momentan in bemerkenswerter Gleichgewichtigkeit.
Sie können also millionenfach „kulturloses Grobzeug“ zwischen die deutschen Grenzlinien brüllen. Um sich selbst intellektuell und sprachlich maximal zu fordern, sollten Sie hin und wieder einen herben „Nazisack“ einschieben.
In den Freundeskreis um Seehofer wurde ich noch nicht aufgenommen, auch die AfD unterzog sich deswegen noch keiner Mühe.
So wird es bleiben.
Ich bin seit fünfundzwanzig Jahren über die Kontinente gereist und habe mit heißen Herzen deren Kulturen aufgenommen. Mexiko, Südafrika, Kambodscha, Vietnam, Dübener Heide, Usbekistan, USA, Türkei….für mich gibt es keine Grenzen oder Wertigkeits-Hierarchien.
Doch sollte es gelingen, über politische Irrtümer und Missgeschicke in mühsamen Zeiten zu debattieren, ohne sofort als rechtsradikaler Klops angekräht zu werden.

Denn das Ziel sollte sein, ein gedeihliches Zusammenleben zwischen einheimischer Bevölkerung und Zuwanderern, Flüchtlingen, Asylanten…..zu garantieren.
Und dabei genügt es mitnichten, Teddys und selbstgemachte Marmelade und Möhrchen im Glas auf Bahnhöfen zu verteilen, und danach nur noch einfältige Beiträge zu schreiben.

Doch Markus Feldenkirchen bastelt unbeirrt mit grobschlächtig interpretierten Ausgangsmaterialien und unerquicklicher Anmaßung an waghalsig gefahrvollen Gut-Böse-Diagrammen.

Er betitelt seinen Text „Unter Gartenzwergen“ und bezieht sich dabei auf „Element of Crime“ und auf deren Hinweis, dass Menschen ohne Klarheit in der Sprache nur als Gartenzwerge agieren können.
Abgesehen davon, dass ich diese Feststellung in die Rubrik „Bekloppte Sprüche“ aufnehmen möchte, muss ich Ihnen, Herr Feldenkirchen, tatsächlich eine klare Sprache zugestehen, eine Sprache der Zwietracht, der bornierten Enge und einer intellektuellen Askese.
Doch trotz dieser Klarheit erreichen sie nur die Schnürsenkel der Gartenzwerge.

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Des Rätsels Lösung
Yin + Yang, zusammengestellt aus zwei Tür-bzw. Fensterklammern.
Mein Gott, bin ich eine kreative Ausnahmeerscheinung.

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August 7, 2016 Posted by | Leipzig | 1 Kommentar