Juergen Henne Kunstkritik

Jürgen Henne und eine tägliche Behelligung

Leipzig, Straßenbahnhof Möckern, Museum für vergreiste Schienenfahrzeuge

Als hingebungsvoller Passagier aller Leipziger Nahverkehrsmittel nutze ich auch die Straßenbahn und liebe besonders die sicherlich zweitlängste Strecke zwischen zwei Haltestellen (Stallbaumstraße-Mückenschlösschen durch das Rosental), besonders im Frühjahr, wenn die Geruchsschleier des Bärlauchs mich entzücken (Mitunter wehen sie auch bis in unsere heimatliche Hütte).

Rosental mit Märzenbecher und dem Schatten meines männlich-herben Körpers

Und ich erfreue mich während der späten Wintertage an den Wald-Teppichen, dekoriert mit Märzenbechern.
Ich lehne dann entspannt meinen germanischen Kopf gegen die Scheibe und belächle den Verkehrsstau, sehe in die purpur erhitzten Gesichter der Autofahrer, an deren Seiten feuchte Ohrläppchen vibrieren. Die Hände wirbeln fahrig und unkontrolliert über Knöpfe, Schalter und Hebel des Fahrzeug-Interieurs und aus trockenen Mundhöhlen zahlreicher Auto-Chauffeure, vorbei an knirchenden Zähnen und zuckenden Unterlippen vermeine ich das gesamte Vokabular unflätiger Unmutsbekundigungen wahrzunehmen.

Seit einigen Monaten irritiert mich aber ein „Wissensquiz“, der aus Monitoren erheblich nervt, die im Aufenthaltsraum der Straßenbahn-Fahrgäste installiert sind.
(Ich vermeide den gebräuchlichen Begriff „Tram“, die Verfechter einer Anwendung dieser sprachästhetischen Dämlichkeit wirken dadurch auch nicht klüger)

Unter dem Slogan „Wie klug sind die Leipziger?“(oder „wir Leipziger“, habe ich vergessen), wird aktuell diese Frage gestellt:

„Mit welchem Ruf umrundeten 1989 die Leipziger den Ring“ (oder so ähnlich).
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1. Wir sind Leipziger
2. Yes, we can
3. Wir sind das Volk
4. Nur die Liebe zählt

Mir sind Erhebungen über die Leipziger Klugheit nicht erinnerlich, doch die Austüftler derartiger Späßchen müssten sicher eine auffällig niedrige Eingruppierung auf der nach unten und oben offenen Klugheits-Skala akzeptieren.
Um diesen Anspruch zu folgen, würde ich noch ein fünftes Wahlangebot empfehlen.

„Von der Mitte zur Titte zum Sack, zack,zack.“

Ich hätte auch Vorschläge für neue Runden, z.B.:

Welche Sprache wird in Leipzig vorrangig gesprochen?
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1. Albanisch
2. Gebärdensprache
3. Sächsisch
4. Esperanto

Welches köstliche Mittagsgericht hat seinen Ursprung in Leipzig?
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1. Mozartkugeln
2. Königsberger Klops mit Thüringer Klößen
3. Leipziger Allerlei
4. Wodka Gorbatschow


Musiktitel des Tages

Animals, mit Eric Burdon

When I Was Young
It`s My Life
Don`t Bring Me Down

Kann man auch 365x im Jahr hören.


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Januar 28, 2018 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne und die Grässlichkeit des Tages – Caravaggio als Maler der Renaissance

Meine heimische Caravaggio-Lektüre

Die kommenden zwei Jahre wird die Renaissance im Mittelpunkt stehen, vermutet der Schreiber des Textes auf der Titelseite des Kulturteils (LVZ, 19.Januar).
Auch als Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung im Leipziger Kunstkraftwerk, bei der man „auf einem großen Touchscreen durch die Bestände der Uffizien blättern kann“(Zitat, LVZ).

Über den Sinn, über Qualitäten und mögliche Überflüssigkeiten muss ich schweigen, ich habe die Ausstellung noch nicht gesehen.
Ich befürchte aber, es bleibt bei dieser Ignoranz, denn der Besuch des Museums vor Ort in Florenz ist mir noch in edelster Erinnerung.
Und ich befürchte gleichfalls, dass ich keine „sehr hohe Auflösung der Reproduktionen“(Zitat, LVZ) bei diesem Uffizien-Ersatz benötige.

Zudem wir noch die Gnade erhielten, florentinische Tage und Stunden gewählt zu haben, in denen wir innerhalb mancher Räume eine absolute Einsamkeit zelebrierten, also nur wir und die Bilder.

Der Zeitungs-Text informiert weiterführend, dass in Bälde auch Michelangelo und Raffael im Kunstkraftwerk gehuldigt werden.
Gleichfalls Caravaggio, dessen Name aber auch schon in diesem Text als würdiger Vertreter der Renaissance-Kunst gefeiert wird.

Aber Caravaggio ist von dieser Epoche ähnlich weit entfernt wie der Verfasser des Textes von zumindest durchschnittlichen Kenntnissen der Kunstgeschichte (Dessen Name ist mir entfallen).
Auch wenn man sich der Aktion anschlösse, den Abschnitt des Manierismus (1520/30-1600) in die Spätrenaissance einordnen zu müssen, eine Aktion, der ich eher behäbig folgen würde, darf Caravaggio kunsthistorisch mitnichten in diese Phase des 16.Jahrhunderts aufgenommen werden.
Schon die Manieristen ignorierten wesentliche Kennzeichen der Renaissance-Kunst wie Harmonie und Proportionalität.
Doch Caravaggio ging nicht nur einen Schritt weiter, er entfernte sich von den Normen der Renaissance wie der kleine Muck mit seinen Wunderlatschen vom Oberleibläufer des Sultans, beim Wettlauf um den Posten des Chef-Sprinters.

Ich werde jetzt keine kunstheoretische Erörterung über die historische Stellung Caravaggios anbieten, den Textschreiber würde es ohnehin überfordern.

Es genügt, seine Bilder zu sehen: das drastisch eingesetzte Chiaroscuro (Hell-Dunkel-Malerei), den Einsatz alltäglicher Gestalten als Modelle und die Vermeidung jeglicher Idealisierung, selbst bei der Wiedergabe von Heiligen, dramatische Bildkonstruktionen, eine tiefschürfende Psychologisierung…..

Danach werden auch eher kunsthistorisch schlichte Gemüter erkennen, daß Caravaggio weitab des 16. Jahrhunderts agierte.
Um diese Erkenntnis sollte man sich auch bei einer Zeitung bemühen.

Zugabe

Heute hätte Janis Joplin ihren 75. Geburtstag gefeiert, sicherlich mit Eric Burdon, Mick Jagger, Van Morrison, Jimmy Page, Keith Richards, Chris Farlowe, John Mayall…
Eigentlich ein legendärer, runder Geburtstag für alle, bis dahin Überlebende.

Dazu nicht einmal ein Halbsatz in der LVZ.
Aber die schleimige Würdigung irgendeines Bühnen-Jubiläums von Frank Schöbel für die Ost-Menschen, das knallt.
Und in Bälde gibt es ja die 75igsten von Monika Hauff, Klaus Dieter Henkler, Thomas Lück…
Dann wird das Zeitungspapier wieder glühen.

Aber vergelt`s Gott, ARTE sendete vor einigen Wochen einen außerordentlich ansehnlichen, zweistündigen Beitrag über Janis Joplin.

Und vielleicht war diese Unkenntnis auch sinnvoll.
Denn das ein Kulturjournalist dieser Zeitung die Musik Janis Joplins in einen musikhistorischen Zusammenhang z.B. zu Chris Doerk einfädelt, kann natürlich nicht ausgeschlossen werden.

Ich denke, es ist an der Zeit, dieses lokale Blättchen ungelesen weiterzuschieben.
Ab morgen.


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Januar 19, 2018 Posted by | Leipzig | 1 Kommentar

Jürgen Henne und die Chemnitzer Kunstsammlungen

Kunstsammlungen in Chemnitz, Theaterplatz

K.O.Götz, „Ingrid“, Stahl 2002

Schenkung des Künstlers, hängt im Treppenhaus der Chemnitzer Kunstsammlungen.
Karl Otto Götz starb 2017 mit 103 Jahren, ein wesentlicher Vertreter des Informel in Deutschland.

Im Verlauf des Jahres verlässt Ingrid Mössinger dieses Haus, welches sie einundzwanzig Jahre beherrschte (seit 2005 aber auch z.B. die Sammlung Gunzenhauser im ehemaligen Gebäude der Sparkasse und die Villa Esche Henry van de Veldes).

Es wäre für jede andere Stadt ein Segen gewesen, die Sammlung Gunzenhauser als ständige Ausstellung mit markanter Austrahlung in ihr kulturelles Sortiment aufnehmen zu dürfen.
Mir sind die einzelnen Abläufe nicht mehr erinnerlich, doch wurden die Bilder neben Chemnitz auch Dresden und Leipzig mit der Maßgabe angeboten, dass am künftigen Standort ein eigenes Haus zur Darbieteung der Sammlung bereitgestellt wird.

Doch ehe an der Elbe und der Pleiße der Wecker schellte, stand Ingrid Mössinger vor Gunzenshausers Tür und der Vertrag wurde zügig unterschrieben.
Die Dresdner und Leipziger Kunstverwalter putzten sich vielleicht gerade die Zähne.

Bald darauf wurden die Bilder durch das ehemalige Sparkassengebäude (1930) in Chemnitz getragen.
Und Ingrid Mössinger lächelte sicherlich souverän.
Bundespräsident Köhler eröffnete dann Ende 2007 das Museum Gunzenhauser.

Unbedingt bedauerlich für einen Leipziger seit Neandertal-Zeiten, zumal gerade die zentralen Glanznummern dieser Sammlung (Expressionismus, Verismus/Neue Sachlichkeit) in den Hallen der Leipziger Museen kraftvoll gegen Null tendieren.

Neben der ständigen Repräsentation gab es auch bemerkenswerte Sonderausstellungen bei Gunzenhauser.
Ich denke dabei z.B. an Hödicke und Fetting, an Thieler und Münter.

Aber auch durch Sonderausstellungen im Hauptgebäude der Chemnitzer Kunstsammlungen am Theaterplatz wurde man animiert, erwartungsvoll die etwa achtzig Kilometer von Leipzig zum Nordrand des Erzgebirges zu bewältigen.
Ich erinnere mich freudig an- K.O.Götz und Allen Jones, an Scully, Hoehme, Beuys und Adamski. An Beckmanns Selbsporträts, an Grimmling, Warhol und Hähner-Springmühl.
Aber auch an die russischen Peredwischniki und die russische Avantgarde (Die Aufzählung ist unvollständig und chronologisch ungeordnet).

In Anbetracht der bemerkenswerten Leistung Ingrid Mössingers, diese Region fast fugenlos in das traditionell unvergleichliche Kultur-Areal Mitteldeutschlands eingegliedert zu haben, werde ich die aktuellen Ausstellungen von mittelmäßigen bis grottigen Zuschnitt nur oberflächlich umreißen.

Ausstellungsplakat Chemnitzer Kunstsammlungen
Bis 28.Januar

Jacques Lipschitz (1891-1973, geb. in Litauen) siedelte 1909 nach Paris über und begegnete bald Picasso, Braque, aber vor allem Gris und die Aufnahme kubistischer Elemente in seine Bildhauerei ergab sich fast zwingend.
In Chemnitz werden aus dieser Zeit sieben oder acht Arbeiten ausgestellt, uneinholbar die besten und kunsthistorisch wertvollsten der Ausstellung.

Der „Rest“ der Übersicht, kleinwulstige, großwulstige, figurale Bildhauerei mit etwas amorpher Tendenz sowie unauffällig durchschnittliche Porträt-Plastik, können dem Anspruch des frühen Werks nicht folgen.
Aber immerhin kann man dankbar die einzelnen Abschnitte der Kunst von Lipschitz zur Kenntnis nehmen.

Dieses, aus meiner Sicht bemerkenswerte Gefälle auf qualitativer Ebene innerhalb eines Künstlerlebens ist nicht selten.
Ich denke dabei z.B. sofort an den Franzosen A.Derain, Mitglied der „Fauves“ (1905 gegründet, im gleichen Jahr wie die Dresdner „Brücke“), der dann später zu mitunter unerträglichen Stilmitteln des Hellenismus und Klassizismus wechselte.

Ausstellungsplakat Chemnitzer Kunstsammlungen
Von Pablo Picasso bis Robert Rauschenberg
Bis 18.Februar

Eine Schenkung der Sammlung Céline, Heiner und Aeneas Bastian.

Dazu kein Kommentar.
Vielleicht nur der Hinweis, dass ich die Räume recht zügig durchquerte.



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Januar 18, 2018 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Jürgen Henne und die Pein an altmärkischen Kirchen zum Jahreswechsel

Stendal, Jakobikirche, zwischen Weihnachten und Neujahr 2017

Am Hauptportal ein etwas zerlumpter Hinweis auf die Funktion dieser Kirche als Station eines Pilgerwegs (Jakobsweg).
Doch diese Hütte wirkt derartig abweisend, als hätte seit der Reformation kein Pfarrer-o.Pilgerfuss das Portal durchquert.
Stendal gehört zu den Zentren der Altmark, auf deren Areal zahlreiche Orte als eingetragene Teilnehmer von Sädtebündnissen agieren, die an der Straße der Romanik, an der Fachwerkstraße und eben auch am Jakobsweg liegen (Salzwedel, Arendsee, Seehausen, Rohrberg, Schönhausen, Beuster, Wiepke, Diesdorf)
Eine würdige Aufgabe.

Stendal, Dom St. Nikolai, zwischen…wie oben

Bemerkenswertes Beispiel norddeutscher Backsteingotik.
Von kunsthistorisch erstrangiger Bedeutung ist der reichhaltig bewahrte Bestand an Glasmalerei (Mitte 15.Jahr.).

Stendal, Dom St Nikolai, zwischen….wie oben.

Logo der Initiative „Geöffnete Kirche“ oder präziser „Verlässlich geöffnete Kirche“ der evangelischen Kirchen Deutschlands, der sich auch die Zweigstelle Mitteldeutschlands anschloss.
Also Öffnungszeiten auch außerhalb der Gottesdienste.

Stendal, Dom St Nikolai, zwischen….wie oben.

Hinweis auf Öffnungszeiten, der mir doch einen erheblichen, nachweihnachtlichen Verdruss bereitete.
Mein Verdruss steigerte sich nach den Aufenthalten in Salzwedel und Gardelegen noch erheblich, weil deren „Gotteshäuser“ eine ähnliche Abgrenzungspolitik betreiben, wobei selbst die Angabe der Verriegelungszeiten nicht korrekt angegeben wird.
Denn diese Kirchen bleiben von Oktober bis April ungeöffnet, ein erweitertes Winterhalbjahr.
Also im Jahr fünf Monate geöffnet, sieben Monate verschlossen und mit geöffneten Schießscharten.
Erscheint mir etwas dürftig.
Natürlich werden auch winterliche Gottesdienste angeboten, doch selten in den Kirchen, zumeißt in irgenwelchen Gemeindehütten.
Sicherlich gibt es auch vereinzelte Gruppenführungen, ich vermute mit dreijähriger Voranmeldung.

Doch benötige ich weder Gottesdienste noch Führungen.
Ich möchte nicht von weitgehend labernden Pfarrern behelligt werden.
Auch brüllenden Reiseleitern gehe ich nicht ungern aus dem Weg.
Des Pfarrers Beiträge über aktuelle Zeitläufe und Gottes Gnade sind für mich ähnlich entbehrlich wie des Reiseführers Referate über Architekturgeschichte.

Ich möchte auch keinesfalls die optischen und akustischen Abläufe eines Abendmahls zur Kenntnis nehmen, sie wurden während dieser Tage oft in die Gottesdienste integriert.
Auch nicht das Schlürfen und Lutschen an irgendwelchen Kelchen.

Ich will einfach nur in einer Kirche sitzen, aufstehen, durch den Raum laufen…wieder sitzen, wieder aufstehen, wieder durch den Raum laufen….
Und vielleicht an irgend etwas glauben.
Vielleicht auch nicht.
Das wird mir der liebe Gott wohl zugestehen.
Auch im Winter.
Nur 1-2 Stunden.
Und wenigstens an Wochenenden.

Ich akzeptiere natürlich die Probleme eisiger Kirchen und den Mangel an Rentner-Mumien für Aufsichtspflichten.
Doch erwarte ich zumindest während der weihnachtlichen Wochen bis zum Beginn des neuen Jahres eine Sensibilität für Zeitgenossen, die gerade innerhalb dieser, mitunter lebensgefährlichen und für sie psychisch unerträglichen Zeit in „Gotteshäusern“ Trost und Hoffnung suchen.
Und Gottesdienste in öden Gemeinde-Buden sind dafür nur begrenzt geeignet.

Ich fordere deshalb eine angemessene Bezahlung für mögliche Aufsichtskräfte in Kirchen, die sich zum Wohlergehen ihrer Mitmenschen den winterlichen Misslichkeiten stellen würden.
Denn warum sollte man Gott kostenlos dienen.

Und den Glauben an eine Besucher-Askese während dieser Tage in dieser Region kann ich nicht unterstützen.
Ich denke, dass ich Touristen z.B. durch ihre holländische, französische, ungarische Sprache einordnen konnte, auch vor Kirchen-Portalen.
Und nach der Kenntnisnahme der deutschen Auto-Kennzeichen dürften flächendeckend alle Bundesländer ihre touristischen Botschafter in die Altmark verschickt haben.

Ich vermute, der Grund für diese mangelnde Barmherzigkeit resultiert nicht aus finanziellen Miseren.
Denn für gläubige und ungläubige Gönner sind die Portale scheinbar weit geöffnet.

Bild oben:
Angabe der Sponsoren für die Marienkirche in Gardelegen (Altmark).

Man könnte aber auch z.B. bei den katholische Kollegen um Franz-Peter Tebartz-van Elst in Limburg um finanzielle Unterstützung bitten.



Ehemalige Burg in Kalbe (Altmark), errichtet um 900, mit Nonnenkloster

Aber außer geschlossenen Kirchen gab es z.B. geöffnete Ruinen( s.o.).

Oda aus dieser klösterlichen Gemeinschaft heiratete in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts Herzog Mieszko, vermutlich der Gründer Polens.
Also europäische Geschicht in Kalbe an der Milde.

Altmärkisches Gewässer mit arg überschaubaren Flächenmetern, kurz vor Beginn der Dämmerung, 29.12.2017.

Denn außer geschlossenen Kirchen und geöffneten Ruinen gibt es eben auch noch eine altmärkische Landschaft.

Zugabe I
Verdrießlichkeit des Tages

Fernsehprogramm am 6.1. 2017, ARD

9-19.57 Uhr
Wintersport

Für diese anspruchsvolle Erfüllung des Bildungsauftrags beschenke ich öffentlich-rechtliche Sendeställe doch gern mit meinen Gebühren.

Zugabe II

LVZ, 6.1.2018

Abgesehen von der unsäglichen Einfältigkeit der Pointe (in diesem Blatt wird auch gelegentlich Donald Trump noch mit Donald-Duck-Schnabel abgebildet) erschrecken mich die Parallelen zu den zwölf grauenhaftesten Jahren deutscher Geschichte.

Es gibt Gesprächspartner, die meine Beiträge lesen und mich dann fragen:

„Du bist wohl für Trump?
Ich antworte:
„Aber nein, aber nein, aber nein…, ich bin keineswegs für Trump.“
Er fragt wieder:
„Und warum schreibst Du dann so etwas.“
Ich antworte:
„Mir geht es mitnichten um Trump, mich beunruhigt nur, dass es Normalität und verbreiteter Wunsch werden, Menschen mit abweichenden Normen sofort in einer Zelle mit dem Türschild „Krankheit, Psychopath, Gefahr…“ anzuketten.“
Er fragt dann:
„Aber Du bist doch trotzdem für Trump.“

Ich wechsele dann in der Regel ziemlich rasant das Thema und wir debattieren anschließend nur noch über RB Leipzig und übers Ficken.

Auch der unerträgliche Daniel Kehlmann charakterisierte schon alle Trump-Wähler u.a. als verwirrt und dem Wahn verfallen („Die Zeit“, 19.Januar 2017).


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Januar 8, 2018 Posted by | Leipzig | Hinterlasse einen Kommentar