Charles Laughton und Jürgen Henne
Charles Laughton als Kapitän Bligh im Film „Meuterei auf der Bounty“ (1935)
Außerdem mit Clark Gable als Fletcher Christian.
Charles Laughton, dessen äußeres Erscheinungsbild sicher nicht gerade den traditionellen Werten für gediegene Schönheit entsprach, war vielleicht der Darsteller, bei dem ich erstmalig bewusst eine überwältigende Schauspielkunst erkannte.
Bislang beeinflusste mein pubertäres Urteil über Filme weitgehend deren Anteil an Spannung, Aktion, auch der mögliche Blick auf nackte Körperteile weiblichen Zuschnitts.
Bei Laughton spürte ich dann die Notwendigkeit herausragender Darsteller für eine gehobene Filmqualität, weit über die Wünsche nach Aktionen und der Zündelei mit Blendkerzen hinaus.
Ich vermute, ich war um die sechzehn Jahre.
Neben der „Meuterei auf der Bounty“ sah ich Laughton bald als Quasimodo im „Glöckner von Notre Dame“, in Billy Wilders „Zeugin der Anklage“ und als humaner Gracchus in Kubricks „Spartacus.“
Und natürlich die „Nacht des Jägers“, Laughtons einzige Regiearbeit und mit einem dämonischen Robert Mitchum bleibt unvergesslich.
Um das Ergebnis der Zusammenarbeit von Laughton und Brecht für eine Theaterinszenierung des „Galilei“ in des Dramatikers amerikanischem Exil zu erleben, wurde ich leider zu spät und am unrechten Ort ins Leben gepoltert. Sehr schade.
Ich gedenke Charles Laughton, der heute vor fünfzig Jahren starb.
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