Juergen Henne Kunstkritik

Jürgen Henne und die unregelmäßige Serie „Schlösser, Herrenhäuser, Burgen u.ä. rund um Leipzig.“

Heute: Schloss Thallwitz, in Sichtweite von Wurzen und Eilenburg

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Gartenseite

Thallwitz wird erstmalig 1346 in einer Urkunde Karls IV. erwähnt. Ab 1502 als Lehngut nachgewiesen, um 1580 als gebräuchlicher Typus eines Renaissance-Herrensitzes errichtet. Dreigeschossig mit zwei Zwerchhäusern. Links deutsche Neorenaissance um 1880, französischer Garten.

Im 17. Jahrhundert Besitzübernahme des Schlosses durch die Truppe Holtzendorff, deren Mitglieder am Hof August des Starken nicht ganz unwesentlich agierten. In der Dorfkirche Thallwitz gibt es von den Holtzendorffs noch einige ansehnliche Epithape. Im Garten des Schlosses wurden vermutlich auch Skulpturen von Permoser aufgestellt, um 1720, zumindest aus dessen Werkstatt, also ein Dunst von Weltkultur über Thallwitz, doch nicht mehr erhalten.
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Treppenanlage mit Kaskaden

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Hofseite mit Treppenturm und innerem Wendelstein

Prof. Rosenthal übersiedelt 1943 wegen der Luftangriffe auf Leipzig mit seiner Klinik für Gesichts-u.Kieferchirurgie zwischen diese Mauern, sie wird zu einer medizinischen Einrichtung von globaler Ausstrahlung, 1994 ist Pumpe.

Das Schloss ist in einem vergleichsweise akzeptablen Zustand, obwohl der Keim der Verrottung inzwischen den Kampf aufgenommen hat.

Im nahen Nischwitz, gleichfalls mit einem bemerkenswerten Schloss belegt, kann man dann mit euphorischen Gesängen „Oh, gepriesen sei Thallwitz`s Schloss“ in das Musikrestaurant „Charleston“ einschreiten und den exzellenten Eiskaffee mit dazugehörigem Kuchen rühmen. Dazu eine Musik, die meinen Jahrgang erfreut, obwohl ich natürlich auch exzessiv der aktuellen Tonkunst zugeneigt bin.

Zumindest gab es in unserer Anwesenheit Musik von Jethro Tull, Free, Manfred Mann`s Earth Band und Lynyrd Skynyrd. Man könnte unangenehmer unterhalten werden.

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September 23, 2009 Posted by | Kunst, Leipzig, Musik, Neben Leipzig, Verstreutes | Hinterlasse einen Kommentar